Heft 
(1908) 17
Seite
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Lehnin, ein Gedenkblatt zum 24. Juni 1907.

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Damit war der Bestand und die Weiterentwicklung des Klosters sicliergestellt und'sie vollzog sich von nun an in ständig aufsteigenden friedlichen Bahnen. Nur ein einziges Mal brachen innerhalb des Kon­vents unter der Herrschaft des Abtes Arnold von Monkedamm (1456 bis 1467) vorübergehend Zwistigkeiten aus. Den äußeren Anlaß dazu gaben angeblich ungerechtfertigte Veräußerungen von Klostergut seitens des Abtes; die inneren Gründe lagen aber weit tiefer in einer persön­lichen Abneigung der Brüder gegen ihre Oberhirten. Arnold von Monkedamm war aller Wahrscheinlichkeit nach ein Nichtmärker, ein

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Seitenansicht der Klosterkirche nebst einem Teil der Klostermauer und Eingang zum Klosterkeller.'

milder, gelehrter und kunstsinniger Mann, aus wesentlich feinerem Holze geschnitzt als die märkischen Bauern- und Bürgersöhne, aus denen sich die Brüderschaft in der Mehrzahl rekrutierte. Seine Art vertrug sich daher nicht mit der zwar im Innersten gutmütigen, aber doch nach Außen hin harten und rauhen märkischen Weise. Die Gegensätze platzten zu scharf aufeinander und es kam, wie es kommen mußte: Arnold zog sich still zurück, das Feld seinem Nachfolger Gallus über­lassend. Er wurde Abt in Altenberg im Rheinland, einem damals hoch berühmten Kloster, wo er reichlich Gelegenheit fand, seine hervorragen­den Geistesgaben in freiester Weise zu betätigen.

Nach Gallus und seines Nachfolgers Peters Tod gelangte im Jahre 1509 der Abt Valentin zur Klosterregierung, der letzte der Lehniner Krummstabsträger. Es waren die Glanztage des Klosters; sein Besitz,

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