Vorwort.
Die preußischen Soldatenkinderschulen verdanken ihre Begründung dem Einfluß des Pietismus und der Organisation des Heeres. Sie waren Bildungsstätten der Kinder der geworbenen Ausländer, denen man, um sie seßhaft zu machen und das Desertieren zu verhindern, die Gründung von Familien gestattete und durch Gewährung mancherlei Unterstützungen erleichterte.
Die Berliner Garnisonschule und die Berliner Regimentsschulen hatten den gleichen Zweck. Sie nahmen unter den Berliner Schulen im 18. Jahrhundert eine bedeutende Stelle ein und entwickelten sich in den letzten Jahrzehnten unter dem Geiste der Pädagogik Rochows zu hoher Blüte. Der unglückliche Krieg von 1806—07 und die veränderte Militärverfassung führte die Auflösung der Regimentsschulen herbei, und den sich entwickelnden höheren und niederen Schulen Berlins im 19. Jahrhundert erwies sich die Garnisonschule als nicht konkurrenzfähig; ihre Auflösung erfolgte am 1. April 1849.
Den Ausführungen liegt ein umfangreiches Aktenmaterial zugrunde. Es wurden benutzt die Akten
des Geheimen Archivs im Kriegsministerium, des Archivs der Garnisonkirche und des Archivs im Invalidenhause.
Der Verfasser spricht den hohen Behörden und insbesondere dem Herrn Militäroberpfarrer Goens seinen verbindlichsten Dank an dieser Stelle aus.
Berlin, den 15. Dezember 1908.
Der Verfasser.