568
Bttcherbesprechunngen.
Barnim Lebuser-Plateau zu finden und die letztere in der Uckermark, wo sie beachtenswert ist wegen der großen Zahl abflußloser Seen von verschiedener Größe. In diesem Strich macht sich die Tatsache geltend, daß die Decke aus Oberem Geschiebelehm den genauen Abguß der Unterlage aus Unterem Sand darstellt. Eine besondere Behandlung erfahren natürlich die Endmoränen und ihre Landschaftsformen. Hier sind wieder die uckermärkischen und neumärkischen besonders wichtig, auch deswegen, weil von ihnen aus die Ansicht über den Zusammenhang zwischen Endmoränen und Urstromtälern ihren Anfang genommen hat. Der wichtigste Abschnitt der Urstromtäler, nämlich ihr Unterlauf und ihre Vereinigung im unteren Elbtal liegt ebenfalls in unserer Provinz. Diese Täler heißen das Glogau-Baruther, das Berliner und das Thorn-Eberswalder. Es ist hier wohl der Platz mit einigen Worten auf die Übersichtskarte am Schluß des Buches einzugehen. Die Begrenzung des Glogau-Baruther Tales ist allzu schematisch gehalten. Es ist z. B. nicht Kücksicht genommen auf die große Verbreiterung des oberen Spreewaldes, und dann ist in dem gesamten Abschnitt, der von dem Dahmefluß und der Nuthe entwässert wird, ein derartig dichtes Netz von Lüchern vorhanden, daß es ganz unmöglich ist, eine Linie als Hauptlinie aufzustellen, jede andere wäre hier ebenso berechtigt. Weiterhin wird die Frage nach der Zahl der Vergletscherungen erörtert, darin spielen wieder die Aufschlüsse unserer Provinz eine hervorragende Rolle, z. B. die Rixdorfer Säugetierfunde, die Paludinenbank der Berliner Umgegend, die Valvatenmergel von Alt-Geltow, die Konchylienschichten von Rathenow und die Torflager von Klinge bei Cottbus. Der Vfr. steht auf dem Standpunkt, daß eine dreimalige Vergletscherung mit langen eisfreien Zwischenzeiten stattgefunden habe. Auch die Seen gehören zum Inventarium unserer Provinz. Ihre Wasserfläche beträgt 3,1%, und zwar ist der Kreis Angermünde mit 6,7% «3er wasserreichste. Ihrer Entstehung nach unterscheidet der Vfr. sieben Typen. Auch über das erste Auftreten des Menschen in der norddeutschen Tiefebene werden die wichtigsten Ansichten vorgetragen und die Entscheidung getroffen, daß es sehr fraglich sei, ob der Mensch schon in der letzten Interglazialzeit hier angesiedelt war.
Ein Schlußkapitel endlich beschäftigt sich mit der Postglazialzeit, d. h. mit der Entstehung der jüngsten Gebilde, den Ablagerungen der Flüsse und Seen, der Verlegung der Flußläufe, der Bildung der Moore und Dünen, sowie mit den Veränderungen der Küste. Zache.
Für die Redaktion: Dr. Eduard Zache, Cüstriner Platz 9. — Die Einsender
haben den sachlichen Inhalt ihrer Mitteilungen zu vertreten.
Druck von P. Stankiewicz’ Buchdruckerei, Berlin, Bernburgerstrasse 14.