Über die Stadtfarben und die Flagge Berlins.
Von Ernst Friede].
(Bericht infolge Auftrags des Magistrats-Präsidiums.)
I. Einleitung:.
Am 30. Oktober 18G1 richtete der Stadtverordnete Professor Dr. Rudolf Yirchow an die Stadtverordneten -Versammlung folgenden Antrag:
„Nachdem sich bei den Einholungsfeierlichkeiten 1 ) gezeigt hat, daß selbst offizielle Zweifel über die Berliner Stadtfarbe bestehen, indem sowohl rot weiße, als schwarzrotweiße Fahnen auf dem Rathaus angebracht waren, so ersucht die Versammlung den Magistrat,
Nachforschungen über die Stadtfarben anstellen zu lassen, even- tualiter die von allen Städten des alten Hansebundes geführte rotweiße Farbe für die offiziellen zu erklären.“
Am 7. November 1861 ersuchten die Stadtverordneten den Magistrat um Beratung in gemischter Deputation und deputierten dazu die Stadtverordneten Dr. Virchow, Dr. Gneist, Elster, Bernhardt und Heyl.
Am 13. Dezember 1861 brachte der Magistrat eine Stadtverordneten- Vorlage, worin es auf einen Bericht des Stadt-Archivar Fidicin vom 20. November dess. J. Bezug nehmend heißt:
„Schon bei Gelegenheit der stattgehabten Einzugsfeierlichkeiten sind die in diesem Berichte entwickelten Ansichten der Ansichten der Anfertigung der Stadtfahnen zu Grunde gelegt und, dementsprechend, diese in schwarz, rot und weiß angefertigt worden. Wir erachten diese Farben auch jetzt noch als die richtigen und glauben, daß auch die Stadtverordneten-Versammlung sich jetzt dieser Ansicht anschließen werde, in welchem Falle es einer weiteren Beratung in gemischter Deputation sodann wohl nicht bedürfen würde.“
') König Wilhelms I und seiner Gemahlin Augusta,
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