Neue Sprüche.
Schlesier) für seine Gäste folgende drollige Mahnung auf einer Papptafel ausgehängt:
Achtung!
Sintemal und alldieweil Spätes Kneipen ist ein Greu’l,
Darum, lieber Gast, gib acht,
Wenn sich die Uhr bemerkbar macht,
Sei auf Zahlen gleich bedacht,
Eh’ gesagt wird: Gute Nacht.
Ganz ähnlich heißt es im Lindenhof zu Liibben:
Sobald es schlägt die Mitternacht,
Wii’d diese Kneipe zugemacht.
Vorher aber befolge man die Mahnung an gleicher Stelle:
Zuerst versorge deinen Magen,
Dann trink’, so viel du kannst vertragen.
An einem Wirtschaftsgebäude der großen Heilanstalt zu Lübben fand ich den schönen Spruch:
Bäume pflanzen, Wiesen hegen,
Acker pflügen, Tiere pflegen,
Das bringt Wohlstand, Glück und Segen.
In dem bekannten Buchanschen Gasthof im idyllischen Leipe hängt am Schenktisch der bekannte freundliche Spruch:
Die Kose blüht, der Dorn, der sticht,
Wer gleich bezahlt, vergißt es nicht.
Von des Wirtes nationaler Gesinnung aber zeugt der über der Tür hängende Spruch des alten Bismarck:
Wir Deutsche fürchten Gott und sonst nichts in der Welt.
Beim Gastwirt Fittbogen in Vetschau steht an einem Balken der Decke das urkräftige und sehr berechtigte Wort zu lesen:
Ein Schweinehund, ein schlechter Knochen,
Wer weiter trägt, was hier gesprochen.
Milder klingt das nicht minder wahre Versehen, das seinen Wandkalender ziert:
Ein fröhlich Herz, ein friedlich Haus Machen das Glück des Lebens aus.
Ich kann aber vom Spreewald nicht scheiden, ohne meinem Freunde, dem Wirt Ronkel in Stennewitz bei Lübbenau noch einen Besuch abgestattet zu haben. In den schönen Ilundstagen dieses Jahres fand ich bei ihm ein langes Gedicht, das in 4 Strophen die Frage beantwortet: Wann soll der Mensch heiraten? Ich erlaube mir, es in vollem Um-