138 Binder, E., Heimberg, U., Heintz, S., Reiche, S., und Seidenstücker, G.
retribution par pieces de monnaie, tous les Eleves, au bout d’un temps bref, ont pu dominer le systeme des regles. Les resultats sont encourageants: on a obtenu un progres sensible des performances scolaires dans le secteur soumis ä la therapie, ainsi qu’une modification positive et stable du comportement au travail et du comportement social dans le cadre de l’enseignement.
Die erste Generation der erfolgreichen Untersuchungen zur Verhaltensmodifikation in der Schule hat Verhaltensänderungen durch die Manipulation fremdgesteuerter Verhaltenskontingenzen verwirklicht. Die Möglichkeiten der Schüler zur selbständigen Übernahme von Teilaufgaben in der Therapie und damit zur Eigensteuerung ihres Verhaltens wurden jedoch zugunsten systematischer Außenkontrolle vernachlässigt. Die Betonung der Außenkontrolle führte zu einer paradoxen Befundlage: Die Persistenz von Verhaltensänderungen erwies sich nur unter Beibehaltung der Therapiebedingungen als gewährleistet. Setzte man diese Bedingungen aber wieder außer Kraft und beendete die Therapie, dann verschwanden häufig auch die positiven Verhaltensänderungen(Birnbauer u.a. 1965; Kuypers u.a. 1968). Damit war das Generalisationsproblem für die Verhaltensmodifikation aufgeworfen. Es setzten in der Folge Bemühungen ein, die Generalisation der Therapieeffekte zu erreichen. Bald hatte man unter Rückbezug auf die Ergebnisse der Lernforschung herausgefunden, daß sich durch veränderte Therapiegestaltung(Ersetzen der materiellen Verstärker durch soziale Bekräftigung; allmähliches Ausblenden kontinuierlicher Bekräftigung und Übergang zu intermittierender Bekräftigung; Wechsel in der Therapiesituation usw.) situative und zeitliche Generalisation planen und in einigen Fällen auch erreichen lassen(vgl. Walker u.a. 1975). Diese Veränderungen brachten aber keinen Fortschritt für die Ausbildung selbstkontrollierenden Verhaltens der Schüler. Die vorrangige pädagogische Zielsetzung für die Schule heißt nicht effektivere Gestaltung der Außenkontrolle, sondern Entwicklung selbstgesteuerten Unterrichtsverhaltens der Kinder.
Zum Konzept
Ein Konzept, nach dem selbstregulierendes Verhalten bei Kindern schrittweise gelernt werden kann, stellen Verträge(contingency contracts) zwischen Schüler und Lehrer dar. Verhaltensverträge haben die allgemeine Form:„Wenn du x gelernt hast, dann kannst du y tun.‘ In den Verträgen sind die Leistungen(x) und die Gegenleistungen(y) detailliert festgelegt. Ein Miniaturvertrag zwischen Lehrer und Schüler könnte beispielsweise lauten:„Wenn du diese drei Rechenaufgaben gelöst hast, dann darfst du für fünf Minuten dieses Puzzle legen.‘ Das Vorgehen, soziale Beziehungen durch Kontrakte zu gestalten, entspricht Erfahrungen, die die Schüler auch in außerschulischen Lebensbereichen vermittelt bekommen.
Auf den ersten Blick ist mit einem Vertrag nicht mehr bewirkt, als daß die Beziehung zwischen einem Verhalten und seiner Konsequenz für beide Interaktionspartner, Lehrer und Schüler, explizit festgelegt sind. Konzeptionell weit wichtiger ist aber, daß die Spielregeln des Vertragsabschlusses in Richtung größerer Beteiligung und schließlich weitgehender Selbständig