Zeitschrift 
Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
Seite
151
Einzelbild herunterladen

Modifikation von schulischem Arbeitsverhalten bei lernbehinderten Kindern 151

s 3 % 2 ) : ' ' t ) 4 7 5 ) 1 D 1 ) ' \ | + i B= Beobachter B a 2. Beobachter K= Fernsehkamera%= Rollstuhl

Abb. 3: Klassenzimmer

kombinierten die Aufgaben mit dem in der Klasse eingeübten Grundwort­schatz. Die Arbeitsbögen variierten hinsichtlich der erforderlichen Lösungs­zeit(5 bis 20 Minuten) und im Schwierigkeitsgrad der Aufgaben. Die Auf­gabenstellung war in einem den Schülern vertrauten Schriftbild auf den Arbeitsbögen vorgegeben. Das untere Viertel jedes Bogens wurde freigelassen, so daß darüber eine Klarsichtfolie geschoben werden konnte, auf der die bei Aufgabenlösung zu erreichenden Punkte aufgeklebt waren. Die bewegungs­behinderten Schüler brauchten nicht zu schreiben. Für sie wurden die Auf­gaben als Puzzleteile vorbereitet, die sie zur Lösung zusammenschieben konnten.

Ergebnisse

Mit unserem Therapieprogramm verfolgten wir mehrere Ziele: Verbesse­rung des Arbeitsverhaltens, Minderung des Störverhaltens und Steigerung der Schulleistung. Entsprechend wurde der Therapieerfolg in diesen drei Ziel­sektoren gemessen. Zur Beurteilung der Veränderung haben wir nonpara­metrische Prüfverfahren verwendet(Lienert 1973).

Die Leistungen der Klasse in den Fächern Lesen, Schreiben und Rechnen haben wir vor und nach der Therapie mit Hilfe des SLS ermittelt. Der Wil­coxon-Test für Paardifferenzen wies überzufällige Verbesserungen in den Leseleistungen(p<.05) und in den Schreibleistungen(p<.01) der Schüler auf. Im Rechnen hatten sich die Leistungen vom Vor- zum Nachtest nicht verändert. Die Analyse der Leistungsvariabilität in den drei Untertests des SLS unterstreicht diesen Befund: im Rechentest fanden wir eine leichte Variabilitätserhöhung; im Lesen und Schreiben waren dagegen die Variabili­täten signifikant vermindert.