Modifikation von schulischem Arbeitsverhalten bei lernbehinderten Kindern 153
aH. B1 T1A T1B R1 T2 R2
20 e. V.
in
LT
5 10 15 20 25 30 35 Tage
Abb. 4: Durchschnittswerte des erwünschten(e. V.) und unerwünschten(u. V.) Verhaltens während des Untersuchungszeitraums
die der Phase 1(p<.05). Hinsichtlich der unerwünschten Verhaltensweisen ergaben sich keine Unterschiede zwischen den beiden Interventionsformen.
In der Therapiephase 1 haben wir zeitlich verzögert Kontingenzen für das Sozialverhalten eingeführt. Beim Vergleich der Daten aus Therapiephase 1A und 1B ergaben sich in den erwünschten und unerwünschten Verhaltensweisen signifikant positivere Veränderungen(p<.05) bei zusätzlichen Regeln für das Sozialverhalten. Wir haben diese Regeln auch in die Therapiephase 2 übernommen, da sie zur Schaffung einer ruhigeren Arbeitsatmosphäre in der Klasse beitrugen.
Ein Vergleich der zweiten Reversalphase mit der zweiten Therapiephase erbrachte keine überzufälligen Unterschiede. Das Verhalten der Kinder erwies sich also als stabil und relativ unabhängig von den Kontingenzen der Therapie. Dieser Befund ist um so bemerkenswerter, als die letzte Reversalphase unmittelbar vor den Schulferien stattfand und bei den Schülern Vorfreude und zunehmend auch Unruhe angesichts der bevorstehenden Ferien bemerkbar war.
Eine Analyse der Einzelergebnisse aller 16 Schüler würde hier zu weit führen. Es sei nur erwähnt, daß die Ergebnisse darauf hinweisen, daß die leistungsmäßig schwächeren Schüler von der gesamten Intervention mehr profitierten als die besseren. Darüber hinaus scheint auch die Sozialstellung in der Klasse nicht ohne Einfluß auf das Therapieergebnis. Schüler mit hohem Status und entsprechend starker Zuwendung von ihren Mitschülern sprachen tendentiell weniger auf die Kontingenzen des Therapieprogramms an als die Schüler von geringerem Status.
Beide Therapiephasen enthielten spezifische Selbstkontrollanforderungen für die Schüler(vgl. Therapieplan). In der ersten Therapiephase stellten wir fest, daß alle Schüler nach den Erläuterungen keine Schwierigkeiten bei der
