160 Theodor Ehlers
tensmuster nach Frustration erfassen. Sie ist vorgesehen für den Lebensabschnitt von 4—13 Jahren‘).
Das Testmaterial besteht aus 24 cartoonartigen Bildern. Auf jedem Bild äußert sich ein Kind oder ein Erwachsener so, daß eine Situation hergestellt oder beschrieben wird, die für die zweite anwesende Person(stets ein Kind) eine Vereitelung bedeuten kann. Der Proband soll für diese zweite Person verbal reagieren. Dem Verfahren liegt die Annahme zugrunde, daß sich der Proband mit der frustrierten Person identifiziert und Merkmale des eigenen Erlebens und Verhaltens in seine Antwort einfließen läßt. Nach dieser Konzeption zählt die P-F S damit zu den sog. projektiven Verfahren.
‚Jede Antwort wird sowohl nach der zum Ausdruck gebrachten Aggressionsrichtung als auch nach dem Reaktionstyp?) klassifiziert. Dabei wird zwischen drei Richtungen?)(nach außen= extrapunitiv, nach innen= intropunitiv, neutral= impunitiv) unterschieden und zwischen drei Typen(Betonung des Hindernisses= Obstacle Dominance, Ich-Verteidigung= Ego Defense, Betonung des Bedürfnisses nach Lösung des Problems= NeedPersistence).
Als interpretierbare Testvariable werden angesehen die relativen Häufigkeiten der drei Aggressionsrichtungen und der drei Reaktionstypen und die absoluten Häufigkeiten der neun Kombinationen von Richtungen und Typen zuzüglich zweier ‚Varianten‘. Die Kombinationen werden„Faktoren“ genannt und durch Buchstaben gekennzeichnet.
Das Antwortklassifizierungssystem des Tests, das gleichzeitig die gebräuchlichsten Testvariablen definiert, ist noch einmal in Abbildung 1 dargestellt.
Abb. 1: Antwortklassifizierung und Variablenbenennung(vgl. Text)
Reaktionstypen Obstacle Ego NeedDominance Defense Persistence extrapunitiv E' E e P) Aggressionsrichtungen intropunitiv“fl D i impunitiv M’ M m
1) Die deutsche Bearbeitung gibt einen Zeitraum vom 7. bis zum 15. Lebensjahr an.
2) In neuerer Zeit(Rosenzweig 1960) auch als Aggressionstyp bezeichnet.
3) 1970 bezeichnen Rosenzweig u. Braun die Aggressionsrichtungen als„exagression‘‘, „introgression‘ und„imagression‘‘. Wie andere Umbenennungen einzelner Testvariablen(Rosenzweig 1960, vgl. Bjerstedt 1965) haben sich diese Bezeichnungen bisher kaum durchgesetzt.