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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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162 Theodor Ehlers

dung des Rückgrats. Auch in diesem Falle zeigte die Versuchsgruppe gegen­über den Kontrollen weniger Extrapunitivität und mehr Impunitivität. Szudra(1966) verglich verschiedene Untergruppen von ambulanten und stationären Patienten einer Kinderklinik untereinander und mit den deut­schen Normen. Faßt man alle seine Untergruppen zusammen, so zeigt sich für die Patienten insgesamt eine gegenüber den Normwerten erniedrigte Extrapunitivität bei häufigerem Vorkommen der beiden anderen Aggressions­richtungen. Johannsen u. Bennett(1955) fanden bei diabetischen Kindern dagegen eine gegenüber den Altersnormen erhöhte Extrapunitivität bei er­niedrigter Impunitivität. Von den Reaktionstypen war die Betonung des Hindernisses auf Kosten der Ich-Verteidigung häufiger. Außerdem zeigte sich ein erniedrigtes GCR. Ferguson(1954) unterteilte eine Gruppe von Kindern mit schweren Verhaltensstörungen nach der Häufigkeit ausgewählter Super­ego-Patterns. Die Untergruppe, deren Werte für einedefektere Überich­Kontrolle sprachen, war in der Vergangenheit häufiger elterlicher und häuslicher Instabilität ausgesetzt gewesen.

Einige andere Untersuchungen sind mit Problemkindern, zumeist Klien­ten von Beratungsstellen, unternommen worden, und zwar unter der An­nahme, daß eines der sie gegenüber unauffälligen Kindern auszeichnenden Merkmale eine ausgeprägtere Frustrationsanfälligkeit ist. Rosenzweig u. Rosenzweig(1952) fanden bei 162, in fünf Altersgruppen aufgeteilten Klien­ten einer Child-Guidance-Klinik diese Erwartung in folgenden Befunden be­stätigt. Bei drei Altersgruppen zeigte sich eine gegenüber den Normwerten erhöhte Extrapunitivität. Bei ebenfalls drei Altersgruppen war Intropuniti­vität seltener. Von den Reaktionstypen war die Ich-Verteidigung bei zwei Altersgruppen der Klienten gegenüber den Normwerten niedriger. Die Hin­dernisbetonung war bei diesen Gruppen dagegen stärker ausgeprägt. Es zeigte sich auch die Tendenz zu einem niedrigeren GCR der Klienten. Duhm(1959) verglich ebenfalls die Ergebnisse von Problemkindern verschiedenster Sym­ptomatik mit den Normwerten. Die 80 Problemkinder stellten sich danach als weniger intropunitiv dar. Dabei war nicht die Extrapunitivität, sondern die Impunitivität erhöht. Szudra unterteilte in der bereits erwähnten Unter­suchung die von ihm erfaßte Patientengruppe nach der Art der Krankheits­symptome. Kinder mit Störungen im psychischen Bereich zeigten häufiger überdurchschnittliche Extrapunitivität und unterdurchschnittliche Intropuni­tivität als Kinder, deren Störung vor allem im somatischen Bereich lag.

Untersuchungen von Problemkindern mit homogenerer Symptomatik, aber ebenfalls noch unter der wenig spezifizierten Frustrationsempfindlich­keitshypothese, nahmen Lord(1952, zit. nach Rosenzweig 1960, S. 170) und Weise(1971) vor. Lord fand zwischen Enuretikern und unauffälligen Kindern nur einen Unterschied bei dem Faktor E: Die Enuretiker gaben seltener extrapunitive Antworten vom Typ der Ich-Verteidigung. Weise ver­glich 67 Kinder, die durch einen früherworbenen leichten Hirnschaden ge­kennzeichnet waren, mit den Werten der Eichstichprobe. Die nach Alters­gruppen unterteilte Versuchsgruppe zeigte ebenfalls nur bei einem Faktor, einem der beiden Superegowerte, eine Abweichung von der Norm.

Mucke(1973) wählte aus einer Gruppe Verhaltensgestörter zwei Extrem­gruppen zu jeweils 30 Kindern, überwiegend Jungen, aus. Bei der einen