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dung des Rückgrats. Auch in diesem Falle zeigte die Versuchsgruppe gegenüber den Kontrollen weniger Extrapunitivität und mehr Impunitivität. Szudra(1966) verglich verschiedene Untergruppen von ambulanten und stationären Patienten einer Kinderklinik untereinander und mit den deutschen Normen. Faßt man alle seine Untergruppen zusammen, so zeigt sich für die Patienten insgesamt eine gegenüber den Normwerten erniedrigte Extrapunitivität bei häufigerem Vorkommen der beiden anderen Aggressionsrichtungen. Johannsen u. Bennett(1955) fanden bei diabetischen Kindern dagegen eine gegenüber den Altersnormen erhöhte Extrapunitivität bei erniedrigter Impunitivität. Von den Reaktionstypen war die Betonung des Hindernisses auf Kosten der Ich-Verteidigung häufiger. Außerdem zeigte sich ein erniedrigtes GCR. Ferguson(1954) unterteilte eine Gruppe von Kindern mit schweren Verhaltensstörungen nach der Häufigkeit ausgewählter Superego-Patterns. Die Untergruppe, deren Werte für eine„defektere ÜberichKontrolle“ sprachen, war in der Vergangenheit häufiger elterlicher und häuslicher Instabilität ausgesetzt gewesen.
Einige andere Untersuchungen sind mit Problemkindern, zumeist Klienten von Beratungsstellen, unternommen worden, und zwar unter der Annahme, daß eines der sie gegenüber unauffälligen Kindern auszeichnenden Merkmale eine ausgeprägtere Frustrationsanfälligkeit ist. Rosenzweig u. Rosenzweig(1952) fanden bei 162, in fünf Altersgruppen aufgeteilten Klienten einer Child-Guidance-Klinik diese Erwartung in folgenden Befunden bestätigt. Bei drei Altersgruppen zeigte sich eine gegenüber den Normwerten erhöhte Extrapunitivität. Bei ebenfalls drei Altersgruppen war Intropunitivität seltener. Von den Reaktionstypen war die Ich-Verteidigung bei zwei Altersgruppen der Klienten gegenüber den Normwerten niedriger. Die Hindernisbetonung war bei diesen Gruppen dagegen stärker ausgeprägt. Es zeigte sich auch die Tendenz zu einem niedrigeren GCR der Klienten. Duhm(1959) verglich ebenfalls die Ergebnisse von Problemkindern verschiedenster Symptomatik mit den Normwerten. Die 80 Problemkinder stellten sich danach als weniger intropunitiv dar. Dabei war nicht die Extrapunitivität, sondern die Impunitivität erhöht. Szudra unterteilte in der bereits erwähnten Untersuchung die von ihm erfaßte Patientengruppe nach der Art der Krankheitssymptome. Kinder mit Störungen im psychischen Bereich zeigten häufiger überdurchschnittliche Extrapunitivität und unterdurchschnittliche Intropunitivität als Kinder, deren Störung vor allem im somatischen Bereich lag.
Untersuchungen von Problemkindern mit homogenerer Symptomatik, aber ebenfalls noch unter der wenig spezifizierten Frustrationsempfindlichkeitshypothese, nahmen Lord(1952, zit. nach Rosenzweig 1960, S. 170) und Weise(1971) vor. Lord fand zwischen Enuretikern und unauffälligen Kindern nur einen Unterschied bei dem Faktor E: Die Enuretiker gaben seltener extrapunitive Antworten vom Typ der Ich-Verteidigung. Weise verglich 67 Kinder, die durch einen früherworbenen leichten Hirnschaden gekennzeichnet waren, mit den Werten der Eichstichprobe. Die nach Altersgruppen unterteilte Versuchsgruppe zeigte ebenfalls nur bei einem Faktor, einem der beiden Superegowerte, eine Abweichung von der Norm.
Mucke(1973) wählte aus einer Gruppe Verhaltensgestörter zwei Extremgruppen zu jeweils 30 Kindern, überwiegend Jungen, aus. Bei der einen