Zur Gültigkeit der Rosenzweig Picture-Frustration Study 175
Während der Beobachtungszeit ist die Häufigkeit des Auftretens der Items in Form von Strichlisten vom Beobachter festzuhalten. Mit einer verbalen Erläuterung der Verhaltensweisen wird eine ausreichende Konkordanz zwischen Beobachtern eines Kindes bereits nach einer Beobachtungsstunde erreicht. Es hat sich darüber hinaus gezeigt, daß eine Beobachtungszeit von 40 Minuten(davon 20 Minuten eigentliche Registrierzeit) ausreicht, um eine durchweg zufriedenstellende innere Konsistenz der Registrierungen pro Kategorie zu erreichen. Gürge(1970) korrelierte die von einem Beobachter bei 40 Kindergartenkindern während des freien Spiels erhobenen Häufigkeitssummen aus dem ersten und dritten Beobachtungsabschnitt mit den entsprechenden Summen aus dem zweiten und vierten Abschnitt(1 Abschnitt= 10 Minuten). Es ergaben sich für die fünf Kategorien die folgenden, nach Spearman-Brown korrigierten Koeffizienten: 0,61(1), 0,51(II), 0,80(III), 0,72(IV) und 0,84(V).
Im vorliegenden Falle wurde als eigentliche Versuchsvariable für jede Vp der auf die einzelne Kategorie entfallende Anteil(Prozent) am gesamten registrierten Verhalten berechnet. Es interessierten vor allem die auf die Kategorie Aggression entfallenden Verhaltensanteile.
Um die Geschlechterunterschiede des aggressiven Verhaltens zu kontrollieren, wurden zusätzlich die absoluten Häufigkeiten für die körperlichen und die verbalen Aggressionen getrennt erfaßt. Als körperliche Aggressionen wurden die Items Nr. 2(Gegenstand wegnehmen) und Nr. 3(körperliche Auseinandersetzung) angesehen, als verbale Aggressionen die übrigen vier Verhaltensweisen der Kategorie I.
2.2.6. Die Beobachter. Als Beobachter stellten sich zwei männliche und zwei weibliche Psychologiestudenten mittlerer Semesterzahl im Rahmen eines Praktikums zur Verfügung. Ihnen war die Klassifikation der Vpn nach der Aggressivität unbekannt. Die Reihenfolge der zu beobachtenden Spielgruppen wurde zudem hinsichtlich des fraglichen Merkmals unsystematisch gehalten.
Jeder der vier Beobachter hatte jeweils ein Mitglied der Spielgruppe zu beobachten. Um geschlechterspezifische Wechselwirkungen möglichst gering zu halten, hatte der eine männliche Beobachter stets einen Jungen, der andere ein Mädchen zu beobachten. Entsprechend wurde bei den weiblichen Beobachtern verfahren. Von Spielgruppe zu Spielgruppe wurden zwischen den gleichgeschlechtlichen Beobachtern diese Zuordnungen getauscht.
Um den Kindern die Gewöhnung an die Beobachtungssituation zu erleichtern, wurden sie so gut es ging von den Beobachtern getrennt. In der einen Institution konnten die Beobachter auf einer Empore plaziert werden. Im anderen Falle saßen sie auf einem großen Mattenhaufen.
2.2.7. P-F S. Die Kinderform des Tests wurde im Einzelversuch von einem fünften Psychologiestudenten durchgeführt, der an den Beobachtungen nicht teilnahm. Die Antworten wurden vom Testleiter registriert. Die Testauswertung erfolgte doppelt, und zwar durch den Verfasser und eine in der diagnostischen Praxis erfahrene Diplompsychologin unabhängig voneinander und in Unkenntnis der Klassifikation der Vpn nach der Aggressivität. Es war vorher festgelegt worden, daß lediglich die Ergebnisse der Psycho