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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Zur Gültigkeit der Rosenzweig Picture-Frustration Study 177

11,6, bei den nicht aggressiven 1,4 bzw. 4,6. Für beide Verhaltensweisen lag die Zufallswahrscheinlichkeit des Unterschieds zwischen den Gruppen unter 0,2 Prozent.

Die den statistisch hochbedeutsamen Unterschieden entsprechende enge inhaltliche Beziehung zwischen Verhaltensbeurteilung und Verhaltensbeob­achtung kann zahlenmäßig deutlich gemacht werden, wenn man die Vpn in Vierfelderschemata einordnet, wie das in Abbildung 2 geschehen ist. Dabei ist das Beurteilungskriterium wieder durch die Extremgruppenzugehörigkeit definiert. Zur Einordnung nach dem Verhalten wurden die entsprechenden Medianwerte(Mdn) der Gesamtstichprobe herangezogen.

Abb. 2: Aufteilung der Vpn nach Beurteilung und a) dem Anteil an Aggression, b) dem Anteil an kooperativem Kontakt, c) der Differenz zwischen beiden Anteilen

Aggression Koop. Kontakt Agression Agression >Mdn<Mdn>Mdn<Mdn> Koop.< Koop. Kontakt Kontakt

aggressiv 13 1 1 13 14 0 Nicht aggressiv 1 13 13 1 0 14

Die Abbildung zeigt, daß Kinder, deren Anteil an Aggression oberhalb des Mdn oder deren Anteil an Kooperation unterhalb des Mdn liegen, jeweils bis auf einen Fall der als aggressiv beurteilten Extremgruppe angehören (a, b). Werden die Anteile an Aggression und Kooperation pro Kind gegen­einander abgewogen, ergibt sich sogar eine fehlerlose Klassifikation(c).

2.3.2. Beziehung zwischen Beurteilung bzw. Verhalten und P-F S. Die Übereinstimmung der beiden Auswerter hinsichtlich der Antworteinstufun­gen eines Protokolls varlierte zwischen 81 und 100 Prozent und betrug im Mittel 94 Prozent bei der P-F S.

Die weitestgehende Entsprechung von beurteilter und beobachteter Aggres­sivität bedeutete, daß die bisher benutzte Unterteilung der Vpn inaggressive undnicht aggressive auch als eine angemessene Kriteriumsdefinition für konkretes Verhalten anzusehen war und daher beibehalten werden konnte. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen bei der P-F S gehen aus Tabelle 4 hervor.

Aggressive Vpn gaben gegenüber nicht aggressiven Vpn vor allem mehr extrapunitive Antworten vom Typ der Ich-Verteidigung(Faktor E) ab. Auch die beiden anderen extrapunitiven Reaktionsmöglichkeiten kamen statistisch bedeutsam(E) bzw. zahlenmäßig häufiger vor, so daß hinsichtlich der ge­samten Aggressionsrichtung ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Gruppen bestand. Weiterhin zeigten die aggressiven Vpn gegenüber den nicht aggressiven durchgängig und statistisch hoch bedeutsam seltener impunitive Reaktionen(M, M, m). Bei der intropunitiven Aggressionsrichtung bestand dagegen nur ein Unterschied, und zwar für den Faktor i. Er fand sich bei den aggressiven Vpn weniger häufig. Diese Ergebniskonstellationen bedeuten