180 Theodor Ehlers
2.3.4. Der Frustratoreffekt. Um die Auswirkungen dieser testspezifischen Bedingung zu untersuchen, wurde für jede Vp der Punktwert des Faktors E einmal für die neun Bilder mit einem Kind als Frustrator und zum anderen für die restlichen fünfzehn Bilder mit einem erwachsenen Frustrator festgestellt. Für die Bilder mit dem Kind als Frustrator ergab sich ein Gruppendurchschnitt von 4,7 Punkten bei einer Standardabweichung von 2,1 Punkten, für die größere Zahl der übrigen Bilder dagegen nur ein Durchschnitt von 2,9 Punkten mit einer Standardabweichung von 2,5 Punkten. Bereits für diese absoluten Zahlenwerte ist der Unterschied statistisch hochbedeutsam (p< 0,01). Trotz dieses Mittelwertunterschiedes korrelieren die Variablen zu rı= 0,72. Dabei ist zu berücksichtigen, daß dieser Koeffizient, bedingt durch Varianzerhöhung infolge der Art der Vpn-Auswahl, eine Überschätzung des wahren Zusammenhangs darstellt.
Die Beziehung der beiden E-Variablen zu den Kriteriumswerten wird zahlenmäßig durch entsprechende Aufteilung der Vpn in Abbildung 5 veranschaulicht. Beide Variablen zeigten jeweils gleichartige enge Zusammenhänge mit Beurteilung, körperlicher und verbaler Aggression.
Abb. 5: Klassifikation der Vpn auf der Basis des Faktors E für die Bilder mit einem Kind als Frustrator und für Bilder mit einem Erwachsenen als Frustrator
Kind Erwachsener E> Mdn E< Mdn E>Mdn E< Mdn
„aggressive‘‘ 13 1 12 2
Beurteilung— m „Nicht aggressive‘‘ 1 13 2 12 körperliche> Mdn 12 2 11 3 Aggression< Mdn 2 12 3 11 > Mdn 12 2 12 2 verbale Aggression<Mdn 2 12 2 12
2.4. Diskussion
Die engen Beziehungen zwischen den Ergebnissen der Beurteilung, der Beobachtung und der P-F S sprechen dafür, daß es überdauernde Merkmale des individuellen Verhaltens gibt, die unter das Traitkonstrukt„Aggressivität“ gefaßt werden können. Sie unterstützen damit gleichzeitig die Annahme, daß sowohl das Ratingverfahren als auch der Rosenzweig-Test geeignete Methoden darstellen, eine Person diesem Konstrukt zuzuordnen. In Bezug auf den Test deuten die Ergebnisse außerdem daraufhin, daß testspezifische Varianzquellen die Gültigkeit weniger beeinträchtigen als bisher vermutet