Das Reversal-Shift-Paradigma bei geistigbehinderten Kindern 209
muli a deux dimensions et peut Etre realise meme dans le cas d’une faible comprehension des instructions. 30 sujets handicapes psychiques ont&te€ trait&s concurremment avec un reversal-shift(contre-apprentissage dans la meme dimension) et avec un nonreversal-shift(contre-apprentissage dans une autre dimension). Le reversal-shift a entraine les meilleures performances.
Les resultats sont comment6&s sous la forme d’un modiele ä trois phases.
1. Ziele und Methoden der experimentellen Geistigbehindertenpsychologie
Die experimentelle Geistigbehindertenpsychologie ist ein noch wenig entwickelter Zweig innerhalb der deutschsprachigen Heilpädagogik. Ich möchte deshalb im Sinne forschungsplanerischer Transparenz meiner eigentlichen Untersuchung einige methodologische Überlegungen voranstellen. Dabei beschränke ich mich auf Probleme, wie sie sich bei der Erforschung der Kognition des Geistigbehinderten stellen. Dies ist insoweit berechtigt, als kognitive Fragestellungen den Hauptanteil der experimentellen Arbeiten bilden. Zigler (1969) formulierte die wohl von den meisten Forschern akzeptierte Meinung, daß das Hauptproblem in der geistigen Behinderung ein intellektuelles oder kognitives sei. Im speziellen geht es darum, Zusammenhänge aufzuzeigen zwischen vorwissenschaftlichen Annahmen, Forschungszielen und Forschungsstrategien. Dadurch soll dem Leser eine Einordnung der Flut von (vorwiegend englischsprachigen) experimentellen Arbeiten zu unserem Thema erleichtert werden.
Heal(1970) unterscheidet vier mögliche Ziele bei der experimentellen Erforschung der geistigen Behinderung:
1. Der Forscher geht von der Annahme aus, daß geistige Behinderung eine Mental-Retardation ist. Ziel der Experimentation ist der Nachweis der Intelligenzaltersabhängigkeit bestimmter kognitiver Leistungen. Zu dieser Gruppe gehören vorwiegend Entwicklungspsychologen. Zigler, deren Hauptvertreter, spricht folgerichtig von einer Entwicklungsposition; es wird postuliert, daß geistige Behinderung nur eine Variation der biologischen Verteilung der Intelligenz ist. Operationalisiert besagt diese Hypothese, daß zwischen Individuen gleichen Intelligenzalters(IA) gleiche kognitive Leistungen zu erwarten sind. Unterschiede bei Lebensaltersvergleichen(LA) sind nur auf eine verzögerte Intelligenzentwicklung des Geistigbehinderten zurückzuführen. Forschungsstrategische Konsequenzen sind IA-Vergleiche und Längsschnittsuntersuchungen. Wichtig besonders für die IA-Vergleiche ist die Kontrolle aller nicht-kognitiven Variablen, besonders der Motivationsfaktoren. Dies wird von den Entwicklungstheoretikern so weit getrieben, daß Zigler zeitweise für einen Motivationstheoretiker gehalten wurde(Routh, 1973). Entscheidend in diesen Untersuchungen ist auch, daß nur familiär Geistigbehinderte in die Stichproben einbezogen werden, da nur sie geistigbehindert sensu Zigler sein können.
2. Als zweite Gruppe sind die Vertreter einer Differenz- oder Defektposition(Zigler, 1969) zu nennen. Im Gegensatz zu den Entwicklungstheoretikern ist hier keine einheitliche Lehrmeinung anzutreffen. Die Zuordnung bestimmter Forscher zu dieser Gruppe geschieht auch kaum je durch diese