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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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Störwirkungen von Geräuschen auf die unmittelbare Lernleistung 223

4016 000 Hz bei konstanter Aussteuerung 6+ 0,5 dB konserviert. Das weiß­ähnliche Rauschen ist definiert als Oktavfrequenzband(Mittenfrequenz 2800 Hz, Frequenzgrenzen nicht ermittelt).

Die räumliche Schallverteilung geschieht im Bereich 5616 000 Hz bei linearem Frequenzgang mit Verstärker und zwei Boxen. Da aus Ökonomie­gründen mit Kleingruppen in verschiedenartigen Räumen gearbeitet wird, können Unterschiede in Raumakustik, Bewegungsgeräuschen der Vpn zu Frequenzunterschieden am Ohr der Schüler führen. Ihr Einfluß dürfte jedoch gering sein wegen der geräuschverdeckenden Eigenschaft des Lärms und wegen der verwendeten hohen Lautstärken. Die Arbeitsplätze der Vpn wer­den in zwei Halbkreisen so ausgerichtet, daß bei abgestrahltem Schall Laut­stärken zwischen gemessenen 70 dB(A)?) hinten und 75 dB(A) vorn in der Versuchsphase herrschen. In der Kontrollphase setzen wir 25 bzw. 30 dB(A). Gemessen wird während einer Probebeschallung am Platz der Vpn in Kopf­höhe mit einem Schalldruckmesser(Brüel u. Kjaer) bei Abwesenheit der Kinder.

Die Schallverteilung in der Zeit geschieht aperiodisch. Zwar folgt auf eine Lärmphase eine Ruhezeit, aber die Lärmphasen werden von 30 Sek. bis maximal 90 Sek., die Ruhezeiten von 15 Sek. bis 120 Sek. variiert. Diese Bedingungen wechseln systematisch innerhalb der Intelligenz-, Lärm- und Aufgabenniveaugruppen, bleiben aber zwischen den Gruppen gleich. Physio­logische Lärmgewöhnung im Sinne einer vorübergehenden Verschiebung der Hörschwelle, d.h. bestimmte Rauschfrequenzen werden nicht mehr(so laut) empfunden, tritt nach Selters und Ward(1962, 122 ff.) im Bereich unter­halb von 2 Min.(Lärm und Ruhe) nicht auf. Psychische Gewöhnung an Lärm im Sinne einer mit der Zeit besseren Verträglichkeit/geringeren Stör­wirkung ist bei kurzen Lärmstößen, wie sie hier verwendet werden, nicht eingetreten(Schönpflug 1971, 51). Diese Studie ist vermutlich frei von sol­chen intervenierenden Einflüssen.

3.2. Datenerhebung und-verrechnung

Instrumente zur Erhebung der Schulleistung sind die UntertestsZahlen­rechnen(ZR) undTextaufgaben(TA) derSchulleistungstestbatterie für Lernbehinderte und schulleistungsschwache Grundschüler(SBL), Schwierig­keitsstufe 2 in den Parallelformen A und B(Kautter, Storz 1972)°). Die Teil­tests liefern als Rohwerte die Anzahl richtiger Itemlösungen; sie werden zur Verbesserung der Äquivalenz der beiden Parallelformen von ZR und TA einer Rohpunktkorrektur unterzogen(26 ff.). Mögliche Abweichungen des hamburgischen Versuchskollektivs von der Eichstichprobe verursachen Äqui­valenzverschiebungen, denen durch Balancierung der Parallelformen im Ver­suchsplan begegnet wird.

Zur Datenverrechnung werden die Rohpunktverteilungen über den Kolmo­goroff-Smirnov-Anpassungstest(KSA), der nach Lienert(1962, 158 ff.; 1973, 459) für gruppierte Meßwerte aus kleinen bis mittleren Stichproben als der derzeit wirksamste Test gilt, auf Normalverteilung geprüft. Bei gelungener Anpassung der empirischen Verteilungen werden die eingangs dargelegten Erwartungen in Varianzanalysen wie folgt bearbeitet: