242 Adolf Joksch
Kriterien erfolgt*!), doch auf Sonderbegabungen hinweisen. Um diese Sonderbegabungen leichter zu finden, wurden die Noten der intellektuellen Fächer und der manuellen Fächer getrennt. Außerdem wird in den Schulnoten die Leistung über einen längeren Zeitraum und unter anderen sozialpsychologischen Bedingungen erfaßt und beurteilt als bei der Testbewertung*?). Auch sind cerebralgeschädigte Kinder oft starken Leistungs- und Stimmungsschwankungen unterworfen, die das in relativ kurzer Zeit erbrachte Testergebnis mehr beeinflussen als die Benotung.
Bei der Defekt-Auswahl wurde nur der ätiologisch auf Grund einer klinisch-anamnestischen Untersuchung nachgewiesene Cerebralschaden berücksichtigt. Für die Voruntersuchung wurde die Ursache des Defekts und der Zeitpunkt der Schädigung ermittelt. Charakterliche Störungen konnten auf Grund der schwierigen Differenzierungsmöglichkeit nicht berücksichtigt werden.|
Als Repräsentant des sozio-kulturellen Milieus wurde der Berufssta*ıs des Vaters angenommen. Denn einerseits bestimmt die Stellung des Mannes die Schichtzugehörigkeit der Familie, andererseits beeinflußt er durch seine Interessen und durch sein Verhalten das sozio-kulturelle Niveau in seiner Familie, wenn auch schon Abschwächungen seiner Stellung in der Familie bemerkbar werden, bedingt durch sein langes„Außer-Haus-Sein“‘“ infolge des Berufs, aber auch als Folge der größeren Selbständigkeit der Frau*?). Dennoch ist zur Zeit noch der Status des Mannes bei der Bestimmung des Familienstatus ausschlaggebend.
Als Status wird die Lage eines Menschen bezeichnet, die er auf Grund der ihm— im Hinblick auf die ihn charakterisierenden Merkmale— zugeordneten sozialen Wertschätzung im Verhältnis zu anderen Menschen einnimmt**). Als charakterisierende Eigenschaften können verschiedene Merkmale dienen: Einkommen, Abstammung, Beruf usw., danach unterscheidet man Einkommensstatus, Abstammungsstatus, Berufsstatus usw. Mit anderen Worten: Abstammung, Besitz, Bildung sind Ausdrucksformen sozialer Werte, nach denen Personen zu Klassen oder Kategorien zusammengefaßt werden. Verbinden sich mit den Abstufungen des jeweiligen Merkmals Wertungen im Sinne von höherer und geringerer sozialer Wertschätzung und liegt den Abstufungen nicht eine mehr oder weniger willkürliche„statistische‘‘ Gliederung zugrunde, sondern handelt es sich um wirklich verhaltensrelevante Abgrenzungen, wird von Schichten gesprochen. Je nach der am Verhalten ablesbaren„Schärfe“ der Grenzen und der sich im Verhalten der Schichtzugehörigen abzeichnenden„sozialen Kluft‘‘ zwischen den Schichten, lassen sich verschiedene, unterschiedliche Grade der Schichtausprägung erkennen“). Bedingt durch die oft nicht klar erkennbaren Abgrenzungen beim Übergang von einer Schicht zur anderen, werden die Schichten bei einzelnen Autoren oft nicht einheitlich gefaßt. Auch kann bei einer Schichtung nach Berufen nicht der ganze Umfang der sozialen Schichten umfaßt werden, doch erscheint der Einsatz des Berufes als Kriterium der Schichtung deshalb gerechtfertigt, da in unserer Zeit eine Ablösung des Klassenbewußtseins durch das Berufsprestige erfolgt*°). Auch Spranger stellt die Bedeutung des Berufes heraus:„Der Beruf ragt in fast alle Bereiche menschlichen Daseins hinein; er steht im Dienste der Lebenserhaltung, er ist Voraussetzung für die Familiengründung, er be