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260— Heilpädagogische Dokumentation
sionen ausgelebt werden?; H. Werbik, Versuch einer Bewertung der Frustrations-Aggressions-Hypothese; A. Bandura und R. H. Walters, Der Erwerb aggressiver Verhaltensweisen durch soziales Lernen; L. Berkowitz und A. Le Page, Waffen als aggressionsauslösende Reize; J. Eckert, H. J. Schwartz und R. Bastine, Die Saat der Gewalt: Nachlese; D. M. Mantell, Das Potential zur Gewalt in Deutschland; A. Schmidt-Mummendey, Differentielle Bedingungen aggressiven Verhaltens; H. Keil-Specht und S. Denzer, Möglichkeiten der Diagnostik aggressiven Verhaltens; H. E. Euler, Aggressionskontrolle mit Methoden der Verhaltenstherapie; H. D. Schmidt, Zur Problematik psychologischer Bemühungen um Analyse internationaler Konflikte.—- Am Ende jeden Beitrags befindet sich cin Literaturverzeichnis.
Richard G. E. Müller, Glinde
Lindesmith, Alfred R. und Anselm L. Strauss: Symbolische Bedingungen der Sozialisation(Symbolic conditions of socialisation) Eine Sozialpsychologie. Internationale Studien zur pädagogischen Anthropologie, Band 26, hrsg. v. W. Loch. Teil 1: 302 Seiten.
1974. Teil 2: 245 Seiten. Je Teil DM 26,-—. Pädagogischer Verlag Schwann, Düsseldorf.
Im 1. Teil wird nach einer einleitenden Erörterung des„interaktionistischen Ansatzes‘* der gesellschaftliche Ursprung der„symbolischen Prozesse‘‘ und Umgebungen dargelegt,„die vor allem durch die Vermittlung der Sprache die Kategorien für Wahrnehmung, Denken und Handeln bereitstellen‘.— Ein Vergleich zwischen den„tierischen und den menschlichen Verhaltensmöglichkeiten‘‘ zeigt den Fortschritt, den die„symbolischen Kompetenzen‘ für die„menschliche Lebensform‘‘ erbringen. Eine Vertiefung dieser An- und Einsichten erfolgt durch„Forschungsberichte über die Folgen sozialer Isolierung‘‘ im Hinblick auf die Entwicklung der„symbolischen‘‘ und„sozialen‘‘ Fähigkeiten. Im fortlaufenden Vergleich zwischen„menschlichen und tierischen, normalen und anormalen, individuellen und sozialen Verhaltensweisen‘‘ zeigen die Verfasser, „was das Differenzierungspotential der Sprache für Denken, Wahrnehmung und Erinnerung, Phantasie und Gefühle, Motivation, Selbstkontrolle und soziale Kontrolle‘‘ bedeutet.
Die einzelnen Kapitel von Teil 2 handeln über„Sprach- und Denkentwicklung, das Spiel von Rollen und seine Bedeutung für Regelbildung und Entstehung des moralischen Bewußtseins, das Rollenspiel als dramatischen Prozeß gegenseitiger Interpretation, Personwahrnehmung und Identitätsgewinnung, die soziale Interaktion in strukturierten und problematischen Situationen‘ sowie über„Erscheinungsformen der personalen und sozialen Desorganisation, des Rollenkonflikts und des abweichenden Verhaltens durch Veränderungen in den materiellen und in den symbolischen Lebensbedingungen‘‘.
Die beiden Teile enthalten für die jeweiligen Einzelkapitel Zusammenfassungen und eine Bibliographie mit wesentlichen Titeln.
Richard G. E. Müller, Glinde
Irene Blecher: Sach-Sprach-Unterricht(Fact and Speech Teaching) Eine sach- und sprachdidaktische Konzeption für Kinder mit reduzierter Sprache. Band XX der Wissenschaftlichen Beiträge aus Forschung, Lehre und Praxis zur Rehabilitation behinderter Kinder und Jugendlicher, herausgegeben von K. Schulte und W. Katein, NeckarVerlag, Villingen-Schwennigen 1975, 198 Seiten, 24,— DM.
Kinder mit reduzierter Sprache besuchen nach Bleher vorwiegend Gehörlosen-, Schwerhörigen-, Sprachheil- und Lernbehindertenschulen. Anliegen der Autorin ist es, Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.„Diese Kinder sollen die Umgangssprache von morgen verstehen und mit den Menschen dieser Umgangssprache auch sprachlich kommunizieren können.‘‘ In gedrängter Form werden Probleme des Sachunterrichtes(Sachunterricht und Sprache, Findung der Lerninhalte, die sachdidaktische Konzeption sowie die sprachdidaktische Konzeption) auf den Seiten 7 bis 19 abgehandelt. In einem Anhang (S. 23 bis S. 198) wird an Hand von 15 sachunterrichtlichen Lehr- und Lerneinheiten das„Sach-Sprach-Arbeitsbuch. für Kinder mit reduzierter Sprache‘‘ vorgestellt. Jede Lektion enthält sach- und sprachdidaktische Hinweise, wobei auch der Veranschaulichung der notwendige Raum gegeben wird.
G. Kluge, Greifswald