Zeitschrift 
Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
Seite
266
Einzelbild herunterladen

45

46

266 Heilpädagogische Dokumentation

sindBeobachtungskriterien für die Beschreibung des geistig behinderten Kindes und einMerkblatt für Eltern geistig behinderter Kinder angefügt.

Richard G. E. Müller, Glinde

Psychomotorisches Training(Psychomotor training) Ein Projekt mit lese-rechtschreib­schwachen Grundschülern. Hrsg. v. D. Eggert, unter Mitarbeit von K.-D. Schuck und A. J. Wieland. 220 Seiten. 1975. DM 24,--. Beltz Verlag, Weinheim/Basel.

Mit derVeröffentlichung dieses Berichtes über cin Projekt als Versuch der Hand­lungsforschung im pädagogischen Feld werden folgende Ziele verfolgt: 1.soll die Anwendung eines psychomotorischen Trainingsprogramms bei ciner speziellen Gruppe von Grundschulkindern demonstriert werden; 2.wird ein Beitrag zur Forschung der Lese-Rechtschreibschwäche auf dem Boden der Annahme unternommen, daß Lese­Rechtschreibschwäche... ein multikausales Syndrom ist...; 3. wird in einem päd­agogischen Experiment cin kontrollierter Versuchsplan durchgeführt, mit dem die Wirk­samkeit verschiedener Behandlungsmethoden bei lese-rechtschreibschwachen Grund­schülern überprüft werden soll.|

Das Buch enthält folgende Beiträge: D. Eggert, Lese- und Rechtschreibschwäche: cin vielschichtiges Syndrom spezifischer Lernstörungen; K.-D. Schuck und D. Eggert, Projektbericht Hannover: Phase I Diagnostik der Lese-Rechtschreibschwäche;

D. Eggert, K.-D. Schuck und A. J. Wieland, Projektbericht Hannover: Phase II Erfolgs­kontrolle eines psychomotorischen und eines kognitiv-verbalen Behandlungsprogramms der Lese-Rechtschreibschwäche; 4. J. Wieland, Die Theorie der psychomotorischen Übungsbehandlung-- Die Begründung des Trainingsverfahrens.

Weit über die Hälfte des Buches enthält einstark von Aspekten verhaltensthera­peutischer Arbeit geprägtes Trainingsprogramm in einzelnen Übungsschritten, das dem Lehrerim Grenzbereich zwischen Grund- und Sonderschule für lese-rechtschreib­schwache Schüler eine psychomotorische Übungsbehandlung über einen Zeitraum von 40 Wochen anbietet. Bei der Entwicklung dieses Programms gingen o.g. Verfasser da­von aus,daß Sinnesempfindungen und Wahrnehmungen die Grundlage und die Vor­aussetzung für die rationale Erkenntnis sind und daßzwischen einem psychomoto­rischen Training und generalisierbaren Lernprozessen ein positiver Transfer stattfin­det. Wesentliche Teile dieses Programms wurden in einem Langzeitversuch an Kin­dern von 27 Schulen in Hannover auf Effizienz überprüft. Es ergaben sich eine Verbes­serung der Rechtschreibleistung und der Leistungsmotivation sowie eine allgemeine Stabilisierung der Persönlichkeit.

Richard G. E. Müller, Glinde

Kluge, K. J.(in Zusammenarbeit mit E. Eul, H.-J. Kuhlmann, N. Schneider und

H. Schwarz): Sie prügeln sich und leisten wenig. Verhaltensauffällige in Grund- und Hauptschulen(They fight each other and their academic achievement is low) 189 Sei­ten. 1975. DM 19,80. G. Schindele Verlag, Rheinstetten, Neu.

Das Buch berichtet über 3 experimentelle Untersuchungen:

Untersuchung I: Verhaltensauffälligkeiten in Grundschulen einer industriellen Groß­stadt K 1(von K. J. Kluge und H. J. Kuhlmann). Die Fragestellung war: Wieviele verhal­tensauffällige Kinder sind nach Auskunft von Lehrern inNormalschulen, welche For­men von Verhaltensauffälligkeiten zeigen sich, welche Schulleistungen erbringen verhal­tensauffällige Kinder, welche Gründe geben die Lehrer für sozial abweichendes Verhal­ten an, gibt es Verhaltensauffälligkeiten, die hinsichtlich des Geschlechts und/oder des Alters der Schüler gehäuft auftreten, welche Stellung beziehen Lehrer zu der pädagogi­schen Führung verhaltensauffälliger Schüler?

Diese Fragen sollten durch eine Fragebogenerhebung bei Grundschullehrern, welche 11 436 Schüler betreuten, beantwortet werden. Das Ergebnis ist: 1,87% aller Schüler (Us Mädchen, Yo Jungen) werden alsverhaltensauffällig bezeichnet. DieDevianz­strukturen sind in bezug auf Alter und Geschlecht weitgehend homogen, jedoch wächst der prozentuale Anteil mit dem Alter. Die Ursachen für das Auftreten von Verhaltens­auffälligkeiten werden inpädopathologischen Determinanten des Elternhauses ge­sehen(Familiensituation, Erziehungsfehler). Es ist eine Überrepräsentanz kinderreicher