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Heilpädagogische Forschung : Zeitschrift für Pädagogik und Psychologie bei Behinderungen
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268 Heilpädagogische Dokumentation

nis für das Kind unserer Zeit Leistung und Wettbewerb Ermutigung Konflikt­lösung und der Umgang mit Rüpeln Wöchentliche Diskussion: Analyse und Kritik der Klassensituation Beispiele, Zwang zu vermeiden.

In einem Schlußabschnitt merkt der Herausgeber kritisch an, daß der Problem­bereich Disziplin nicht nur einseitig unter sozialpsychologischem Aspekt auf das Ver­hältnis Lehrer-Schüler reduziert werden kann, sondern eineFaktorenkomplexion darstellt, in der u.a. auch die Organisation und Institution von Schule sowie familiäre und gesellschaftliche Strukturen eine Rolle spielen.

Richard G. E. Müller, Glinde

Richtlinien für die Erziehung und den Unterricht an der Schule für Verhaltenggestörte (Directions for the education in the school for behaviourally disturbed) In: Richtlinien und Lehrpläne, Band III, Sonderschulen(Schule für Blinde, Schule für Gehörlose, Schule für Geistigbehinderte, Schule für Körperbehinderte, Schule für Lernbehinderte, Schule für Schwerhörige, Schule für Sehbehinderte, Schule für Sprachbehinderte, Schule für Verhaltensgestörte), hrsg. von der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung, Hamburg 1976. Walhalla und Praetoria Verlag KG Georg Zwickenpflug, Regensburg, DM 12,80.

Die Hamburger Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung hat im Frühjahr 1976 zusammen mit den Richtlinien und Lehrplänen für die übrigen Sonderschulen bemerkenswerteRichtlinien für die Erziehung und den Unterricht an der Schule für Verhaltensgestörte, die alsDurchgangsschule verstanden wird, vorgelegt. In Anbe­tracht der zunehmenden Klagen über verhaltensauffällige Schüler an allgemeinbildenden Schulen und aufgrund ihrer konzentrierten Fassung sowie ihrer allgemeinpädagogischen Relevanz müßten ihre 14 Seiten jedem in der Grundschule und in der Mittelstufe der allgemeinen Schulen und der Sonderschulen unterrichtenden Lehrer zugänglich ge­macht werden, da sie über die Grenzen der Verhaltensgestörtenpädagogik hinaus eine sensible Zusammenfassung für variationsreiches und angemessenes Lehrerverhalten bie­ten. Trotz ihrer gerafften Darstellung sind diese Richtlinien keine Ansammlung von All­gemeinplätzen oder Aufzählung von Schlagworten. Sie haben damit ihrem Auftrag als verbindlicher Orientierungsrahmen entsprechend die Schwächen vermieden, die dem Entwurf derRahmenrichtlinien für die Schule für Verhaltensgestörte auf Bun­desebene, erstellt unter der Federführung Baden-Württembergs, noch anhaften. Selbst­verständlich erfüllen die Hamburger Richtlinien nicht die Erwartungen auf Rezepte im Sinne von Hilfestellungen im Umgang mit einem bestimmten Kind, sie ermöglichen aber das unwiederholbare individuelle Betreuen des therapiebedürftigen Kindes im Rah­men eines begrifflich klaren Feldes, das sie für den sozialen, emotionalen und psycho­somatischen Bereich sowie für den schulischen Leistungsbereich abstecken. Die Katego­rien Rationalisierung, Emotionalisierung, Rhythmisierung und Sprachbildung sind die Elemente des richtungsweisenden Konzepts, in dem allerdings der Aspekt der Integra­tion durch Therapie verhaltensgestörter Kinder innerhalb des allgemeinen Schulwesens zu kurz kommt.

Dr. Peter Struck, Hamburg

Schmid-Giovannini, Susanna: Sprich mit mir(Speak to me) Eine ganzheitliche Laut­sprachmethode für Kleinkinder von 07 Jahren. Für Eltern und Erzieher hörgeschädig­ter Kleinkinder. Schriften zur Hörgeschädigtenpädagogik Heft 15, hrsg. v. H. Jussen. 241 Seiten. Mit vielen Abbildungen. 1976. DM 21,. Carl Marhold Verlagsbuchhand­lung, Berlin.

Das von der Verfasserindargelegte Lehrverfahren ist aus einer langjährigen Arbeit an gehörlosen Kleinkindern erwachsen und bietetEltern und Erziehern eine Fülle von bedenkenswerten Hinweisen und praktischen Anregungen. Nach Ansicht des Her­ausgebers hat das Konzept der Verfasserin insofernModellcharakter, als nicht über­all gleich positive Voraussetzungen für die Erziehung gehörloser Kinder bestehen, sei es,daß die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Sonderpädagoge nicht möglich ist, oder daß manche Erzieherauf Grund abweichender eigener Erfahrungen den... Weg in dieser Form nicht für gangbar halten oder ihn modifizieren wollen.