Heft 
(1956) 5
Seite
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Kuckuckslichtnelke

Wiesenschaumkraut

Sumpfdotterblume

zart rosa und fliederfarbene Töne. Das Wiesenschaumkraut gehört zur weit­verbreiteten Familie der Kreuzblüter, der viele unserer Nutzpflanzen, wie z. B. Kohl, Rettich, Raps, entstammen, aber auch so prächtige Gartenblumen wie unser duftender Goldlack und die Levkoje. Oft finden sich an den Stengeln des Wiesenschaumkrauts kleine Schaumklümpchen, in denen die Larve der Schaumzikade gut geschützt ihrem musikalischen Scmmer ent­gegenlebt.

Etwas weiter im Gras am Rand des kleinen Abzuggrabens begegnen wir einer weniger anmutigen Blumengestalt. Auf dem Stiel mit großen lappigen Blättern, an dessen Stielachsen kleinere Blätter hervorbrechen, hängt die nickende pummelige, von einem braunroten Mantel umschlossene Blüte, deren gelbrosa Kronblätter etwas nach außen umgeschlagen sind. Viele Staubgefäße ragen büschelig daraus hervor. Der Name dieser merkwür­digerweise bei Kindern besonders beliebten Wiesenblume ist Bachnelken­wurz.

Dicht dabei entdecken wir eine kleine Kostbarkeit, an der wir uns er­freuen, ohne sie abzubrechen: das gefleckte Knabenkraut; es gehört zu den geschützten Pflanzen unserer Heimat, und das mit Recht. In unserer Kinderzeit was das Breitblättrige und auch das Gefleckte Knabenkraut noch häufig auf unseren feuchten Stepenitzwiesen zu finden, jetzt ist es seltener geworden. Die Blüte besteht aus einer dichtgebauten, aufrecht stehenden Traube von rotlila Lippenblüten. Den gedrungenen Stiel um­geben breite, spitz zulaufende saftgrüne Blätter mit dunkelbraunen Flecken.

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