oben: Dornen und Disteln stechen sehr, eine falsche Zunge noch viel mehr, so will ich lieber in Dornen und Disteln mich baden, als mit einer falschen Zunge sein beladen.
unten: Sieh vor dich, (sieh dich vor)
Treue ist mißlich, (trügerisch)
Treue ist ein seltner Gast, wer ihn hat, der halt ihn fast.
Als Abschluß eine Neidmaske (Menschenantlitz mit herausgesteckter Zunge). — Die Wetterfahne eine Zutat von 1769 und 1795 (Renovierungen). Großer Markt 15 (Haus der Jugend) zur selben Zeit (1551) erbaut. Ebenfalls einst ein schönes übergekragtes Giebelhaus. Durch Um- und Vorbau einer „Schürze“ völlig entstellt.
Der Roland. Sinnbild der Stadtfreiheiten. Als Nachfolger eines hölzernen errichtet 1546. Früherer Standort an der Gerichtslaube.
Wohnblock Nordseite Marktplatz bis Heiligegeiststraße in Franzosenzeit 1807 abgebrannt. Eckhaus Poststraße 7 / Heiligegeiststraße diesbezügliche Balkeninschrift: „Erbaut 1808 nach dem Brande vom 29. July 1807 und dem Frieden zu Tilsit und darum nicht höher“.
Ende Heiligegeiststraße die Wiederkehr. Haus Nr. 6 schönes Fachwerk mit übergekragter Ecktür.
Links der Post zur alten Stadtmauer (bei Dr. Hans Schröder). Von Auffahrt Blick auf Gärten zwischen Stadtmauer und Stepenitz. Die Gärten waren einst Wallanlagen. Rechts der Stepenitz einst das im 30jährigen Krieg zerstörte Dorf Sperlingswörde.
Von der Stepenitzbrücke Blick zum Karl-Marx-Platz, hier einst Kapelle des Heiligen Kreuzes von Jerusalem, errichtet 1503 außerhalb der Stadtmauer von Bürgermeister Dambeck wegen gelungener Wallfahrt nach Palästina. Durch Gasse „An der Mauer“ zur Straße „Am hohen Ende“. Hier an der Ecke „Hoffmanns Hotel“, einst „Weißer Schwan“, später „Stadt London“. Hier verschwand 1809 während der Franzosenbesatzung der englische Diplomat Lord Bathurst. Novellen „Das Geheimnis von Perleberg“ und „Der verschwundene Lord“, Tonfilm „Der höhere Befehl“. Im Revolutionsjahr 1848 hier Zusammenrottung gegen späteren Kaiser Wilhelm I., der auf der Flucht nach England war.
Hier auch bis 1827 das Parchimer Tor. Mit einer Klausura bis zur Brücke. In ihr 1708 die Königin von Preußen (Mecklenburgische Prinzessin, zum „ehelichen Beilager“ nach Berlin beordert) mit Gepränge und einem Poem des Kirchenliederdichters Arnold von der Stadt festlich empfangen.
Am Parchimer Tor einst das Heiligegeist-Kloster (mit Kirche). Späteres Hospital St. Spiritus. 1299 erstmalig erwähnt. Heute neues Gebäude Altersheim Klara Zetkin.
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