beschädigt wurde, rollte zum Westen in Richtung Hamburg. Beschädigte oder zertrümmerte Fahrzeuge blieben zurück. Dieses Erbe traten die Eisenbahner an. Trotz Entbehrungen und Hunger bauten sie auf. Bis zum Jahresende 1947 war schon viel geschafft. Die Lokomotiven des Bahnbetriebswerkes legten im Jahre 1947 1 788 627 km zurück. Das ist eine verhältnismäßig bedeutende Leistung.
Auch in anderen Dienstzweigen ist die Entwicklung ständig gestiegen.
Im Güterverkehr wurde im Empfang und Versand im Jahre 1945 mit 5370 Stück begonnen. 1947 wurden schon 24 254 Stückgüter behandelt.
Der Expreß- und Gepäck verkehr steigerte sich ebenfalls:
1945 Expreßgut 2166 Stück Gepäck 17 054 Stück 1947 „ 17 610 Stück „ 35 429 Stück
Der Wageneingang und -ausgang erhöhte sich in den drei Jahren von 4918 auf 27 025 Wagen.
Täglich werden im Durchschnitt 100 Wagen den Anschlüssen zugestellt, ein Zeichen, daß unsere VE-Betriebe in der Entwicklung sind.
Mit täglich 110 Zugfahrten liefen 1947 219 646 Wagen durch den Bahnhof Wittenberge.
Als die Elbbrücke bei Hämmerten außer Betrieb gesetzt werden mußte, und die Versorgung der Stadt Berlin über den Bahnhof Wittenberge erfolgte, bewältigten die Wittenberger Eisenbahner täglich 170 Zugfahrten und hiervon eine große Anzahl im schwierigen Eckverkehr.
1947 wurden im täglichen Durchschnitt 4200 Fahrkarten — insgesamt 1 537 649 Stück verkauft.
Stündlich passierten 175 Reisende die Bahnsteigsperren. Leider ist es eine Tatsache, daß auch die Reisenden wenig Rücksicht auf Ordnung und Sauberkeit nehmen. Da die Fahrgelegenheiten und Anschlüsse noch un- zureichend sind, trifft man abends und nachts hunderte Reisende auf dem Bahnhofsvorplatz und auf den Bahnsteigen übernachtend an.
Oftmals spielen sich hier haarsträubende Szenen ab, und es ist nicht verwunderlich, daß die Bahnanlagen am anderen Morgen einen unsauberen Eindruck machen.
Was nützt es uns, wenn wir täglich Wagenfenster verglasen, unvorsichtige Reisende aber mit ihren Rucksäcken täglich ebensoviel zertrümmern.
Wir haben auch einen überbetrieblichen Wettbewerb mit den Eisenbahnern der Reichsbahndirektion Magdeburg. Mehr Lokomotiven stellen, mehr Züge fahren, keine Bummeltage, das ist das Ziel des Wettbewerbes.
Ich verrate wohl hier kein Geheimnis, wenn ich sage, daß die Reichsbahndirektion Schwerin innerhalb der sowjetischen Besatzungszone die beste ist, und daß das Reichsbahnamt Wittenberge mit seinen Dienststellen in-
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