Heft 
(1957) 6
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menschen anwendet, denn das Tierlöst sich, wobei dieLosung zurück­bleibt, eshäßt oderfeuchtet. Ist das alles nicht sehr schön und wert, unsere Sprache zu bereichern?

Darum auf, liebe Freunde, hängen wir weiter unermüdlich all den viel­fältigen Fährten nach, die uns zu neuen, unerschöpflichen Quellen führen, von denen die Weidmannssprache neben vielen anderen kaum die un­ergiebigste sein dürfte.

DazuHals- und Beinbruch!

Unsere Heimatstube erzählt vom Leben unserer Vorfahren

Hausaufsatz des Schülers Hermann Steinmetzer Zentralschule Cumlosen

Am 11. September besuchten wir unsere Heimatstube in Cumlosen, welche am 1. Mai d. J. dort eingeweiht worden ist. Sie erzählt uns über die Vögel unserer Heimat, deren Brutstätten und Eier, über die Schmetterlinge, aus der Vorgeschichte Cumlosens und über das Leben unserer Vorfahren. Die letzte Abteilung ist noch in zwei Unterabteilungen unterteilt: in Hausrat und Arbeitsgeräte.

Das Leben unserer Vorfahren war viel schwerer als das unsrige. Bei der Feldarbeit fehlten ihnen noch die modernen Maschinen und Geräte. Auch konnten sie sich nicht in den Omnibus setzen und zur Stadt fahren. Vor allem war die Feldarbeit sehr schwer.

Im Herbst oder Frühjahr wurde gepflügt und gesät. Man säte aber nicht mit der Drillmaschine, sondern mit der Hand. Mit einem Düngerstreu­kasten um den Hals warf man bei jedem Auftreten des linken Beines mit der rechten Hand die Körner auf das Feld. Damals wie auch heute säte man vorwiegend Roggen. Allerdings spielte damals der Flachs eine viel be­deutendere Rolle als heute.

War dann im Sommer die Ernte gekommen, bedeutete das für unsere Vor­fahren Arbeit vom frühen Morgen bis zum späten Abend, denn das Korn wurde mit der Sense abgemäht. Auch bei der Heuernte wurde das gesamte Gras mit der Sense gemäht. Hatte man das Korn in der Scheune, blieb es bis zum Winter unangerührt. Eine weitere Arbeit des Sommers war das Hüten des Viehes. Doch das machten nicht etwa die Bauern, sondern der Viehhirt, der oftmals auch Nachtwächter war. Frühmorgens blies er in sein

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