Heft 
(1957) 6
Seite
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vereinzelt an, während die früher so zahlreich vertretenen Kraniche sich vollständig von hier'zurüdegezogen haben. Ein Wagnis ist und bleibt es auch für Unerschrockene heute wie früher, sich hier vom Gewitter über­raschen zu lassen.

Wiederholt war auch dieEinsame Eiche vom Blitzschlag getroffen und damit zu einem sterbenden Baum geworden. Und dann mit dem Zusam­menbruch desTausendjährigen Reiches stürzte auch die tausendjährige Einsame Eiche in sich zusammen. Nicht durch Kriegseinwirkungen oder aus Sympathie für dasTausendjährige, sondern Altersschwäche, die an Wurzeln und Krone gezehrt hatte, war die Ursache. Doch die Luch bauern wollten nicht auf ihreEinsame Eiche verzichten, sie war ihnen durch all die Jahrhunderte ein Begriff geworden. Und so zog an einem Sonntag im Jahre 1948 eine Schar werktätiger Bauern aus Nackel unter Führung ihres damaligen Bürgermeisters Martin Müller ins Luch und pflanzten an der Stelle der alten eine neue und jungeEinsame Eiche. Sie soll nun für die weitere Zukunft wieder als Richtweiser dienen und späteren Generationen von der Zeit zeugen, in der die arbeitenden Bauern freie Menschen wurden.

HERMANN GRAEBKE

ÜDe Wofcljebbd

De Koopmann Boddermann, de kem eenmol Völ tiediger, as süs he ded,

In sien Geschäft. He röp sien Personol To sich in dat Bureau un säd:

Wir machen das Geschäft heut zu!

Sie alle können dann in Ruh Als Wähler Ihre Pflicht erfüllen.

Sie wählen frei,- nach eignem WilleH.

Ob liberal Sie wählen, ob feudal,

Das ist dem Hause Boddermann egal.

Doch bitte ich, nicht zu vergessen,

Wess Brot Sie, meine Herren, essen!

Ich glaube, daß Sie mich verstehen.

Sind Sie mit Zetteln nicht versehen,

So will ich Ihnen Damit gern dienen.

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