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ihnen zu danken, daß dieses Heimatwerk entstand, und daß in dem kurzen Zeitraum von 6 Jahren, von 1909—1915, ein Museum geschaffen wurde, das sich würdig allen Privatmuseen der Provinz Brandenburg zur Seite stellen d'ars.
Die Tagung schloß mit einem unter reicher Beteiligung stattfindenden Festessen im Gasthaus in Techow. Dann führte der Zug die Teilnehmer der Tagung weiter nach Wittstock, dessen Sehenswürdigkeiten unter sachverständiger Führung auch noch eingehend besichtigt wurden.
Auch an mannigfachen Geschenken für das Museum hat es nicht gefehlt. Es ist ein erfreuliches Zeichen innerer Gesundung, daß der Sinn für das Allgemeine wieder lebendig wird, daß die Freude, mitzuwirken an einem Werk, das der Gesamtheit dient, sich wieder zu regen beginnt. Die Urnen aus
Kemnitz, die Herr Jäger uns zur Verfügung stellte, die Urnen aus K yritz von Herrn Muth und die in ihrer Art einzige Käfersammlung von Herrn Otto Jaap-Triglitz sind in dem Heft schon ausführlicher gewürdigt worden. Ferner sind noch zu nennen von Frau Jaap-Triglitz: 2 Urnen, 2 Bronzearniringe, 1 Bronzehalsring, 1 Bruchstück eines Torques oder Wendelringes, 1 Bronzetüllenbeil und einige kleinere Bronzebruchstücke. All diese Stücke entstammen der Kiesgrube aus Triglitz, wo sie vor 40 Jahren beim Kiesabfahren gefunden wurden. Eine eingehende Würdigung der Funde, die alsbald Aufstellung in unserem Museum finden werden, soll das nächste Heft bringen. Ferner schenkte noch Herr Pastor Schmidt-Dahlhausen eine Urne und Bruchstücke einer Urne, gefunden in Dahlhausen, desgleichen einen mittelalterlichen Topf, der beim Ausschachten eines Hauses ebenda gefunden wurde.
Herrn Lehrer Oehlert danken wir den Besitz eines Steinaxthamniers von ungewöhnlicher Form, wie wir ihn aus hiesiger Gegend noch nicht kennen. Das interessante Stück soll photographiert und die Abbildung im nächsten Heft veröffentlicht werden.
Für die naturwissenschaftliche Sammlung überwies uns unser Mnsenms- mitglied Herr Kamien-Techow ein Hornissen- und ein Wespennest, die beide ausgestellt sind, Herr Lehrer Brell-Kyritz ein auf Kyritzer Feldmark gefundenes Stück Glimmerschiefer mit wunderschön ausgebildeten Granaten. Herr Jendrischkeit-Techow schenkte ein Besem-Gewicht für unsere volkskundliche Abteilung. Fräulein von Banchet-Techow überwies uns aus dem Nachlaß ihrer Schwester, der Stiftsdame Fräulein von Banchet, ein großes Bild mit alten Ansichten von Heiligengrabe. Herr Roth er - Witt stock schenkte einen alten Stich von Pritzwalk und von dem „Ambd Zechlin". Sobald die Blätter gerahmt sind, werden sie ausgehängt. Eine Karte von der Prignitz aus dem Jahre 1795, hergestellt von D. F. Sotzmann, schenkte Herr Willi Schreip, Lehrer in Luckenwalde, aber aus Tangendorf gebürtiger Prignitzer.
Auch die Bücherei wurde mit Gaben bedacht. Herr Lehrer Meye r- Prenzlau schenkte: Preußens Geschichte in Wort und Bild von Ferdinand Schmidt. Herr Professor T s ch i r ch - B r a n d e n b n r g, Des Engelbert Wusterwitz Märkische Ehronic, Herr Obergeneralarzt Erz eilenz D r. Stechow Narthe Lion, eine Sammlung naturwissenschaftlicher Plaudereien.
Der Besuch war ein überaus reger. Etwa 30 Schulen haben im Laufe dieses Jahres unser Museum besucht uud eine Anzahl von Vereinen. Der Durchschnittsbesuch beträgt etwa 3000 Personen im Jahr. Das Museum ist wochentäglich zu besichtigen von 8—12 und von 2—0 Uhr, Sonntags von 2—0 Uhr. Möchte viele ihr Weg hierher führen. Sie sollen uns alle herzlich willkommen sein. A. v. Auers Wald.