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nach dem Friedhof zugelegenen Stellen zu finden gewesen. Jedenfalls gehört die Wulfersdorfer Kiesgrube zu den Stellen, die einer weiteren sorgsamen Beobachtung wert sind.
Eine genauere Beschreibung der einzelnen Stellen folgt:
Erste Feuerstelle: sie begann 40 cm unter Bodenniveau, hatte eine Gesamttiefe von 15 cm und einen Durchmesser von 23 cm.
Der Stein mit den näpfchenartigen Vertiefungen lag in ihrer Nähe in einer Tiefe von 40 cm.
Zweite Feuerstelle: sie begann 43 cm unter Niveau, erreichte eine Tiefe von 8—17 cm und hatte 20 cm im Durchmesser. Auf dieser Stelle fand sich ein Stückchen roter Randscherbe.
Dritte Feuerstelle: in geringer Tiefe zeigte sich eine große schwarze Stelle von 50 cm Durchmesser. Sie enthielt sehr reichlich Holzkohle mit zum Teil noch wohlerhaltener Holzfaser. Sie war bedeckt mit rotgebrannter Erde. Unmittelbar daneben stand in 30 cm Tiefe zwischen Steinen das Bodenstück einer Urne.
A. v. A.
Ausgrabung in Blesendorf.
Am Ganzer Berge auf Blesendorfer Felomark wurden von dem Besitzer Herrn Trapp schon im Jahre 1805 beim Kiesabfahren zu einem Wegebau Urnen gefunden. Sie wurden nicht besonders beachtet und sind nicht erhalten geblieben. Im Jahre 1920 wurden an derselben Stelle von polnischen Arbeitern Rodearbeiten ausgeführt. Diese hatten sich, da die Arbeiten länger dauerten, eine Schutzhütte errichtet. Beim Bau derselben stießen sie aus Scherben und fanden auch eine vollständig erhaltene Urne. Doch wurde sie von ihren Kindern, die damit spielten, zerbrochen. Endlich ist noch im Herbst vergangenen Jahres in einer frisch in Benutzung genommenen Kiesgrube an der anderen Seite des Berges beim Kiesabfahren eine kleine Urne gefunden worden, die aber, da sie zerbrochen war, von den Arbeitern weggeworfen wurde. Der Sohn von Herrn Lehrer Müller in Blesendorf hat wiederholt an der ihm bekannt gewordenen Stelle nach Scherben gesucht und auch eine ganze Anzahl gefunden, die bronzezeitlichen Charakter trugen. Er machte dem Heimatmuseum Heiligengrabe davon Mitteilung. Von diesem aus wurde Anfang Juni eine Probegrabung am Ganzer Berge vorgenommen. Der Ganzer Berg ist eine sandige Anhöhe, die sich inmitten der fruchtbaren Felder erhebt. Seinen Namen soll er von einem schon früh wüst gewordenen Dorfe Ganzow herleiten, das hierinderNähe gelegen habensoll. Dieersten Funde sind auf der Südseite gemacht, der letzte in der nach Osten zu gelegenen Kiesgrube. Die Untersuchung wurde an der nach Süden zu gelegenen Seite vorgenommen. Der Feldweg, der hier am Fuße des Hügels am Acker vorbeiführt, ist schon aus der Anhöhe herausgeschnitten. Es ist also ein breiter Streifen des Hügels bereits abgetragen. Auf diesen! Gelände zu graben hätte also keinen Zweck gehabt. Aussichtsreich konnte nur eine Grabung an dem weiteren Hügelanstieg sein. So wurde begonnen, dort einen Versuchsgraben zu ziehen. Doch lenkte alsbald eine schwarze Stelle in der Schutzhütte selber auf diesen Platz hin. Es mußte in mühsamer Arbeit um die Schutzhütte herumgegangen werden, uni die Stelle freilegen zu können. Sehr bald fanden sich Scherben und ab und an auch angebrannte Steine, Reste von Holzkohle und kleine Ockerklümpchen. Dagegen war nicht die leiseste Spur von Knochenresten zu entdecken, obwohl mit der größten Sorgfalt darauf geachtet wurde. Nachdem die ganze Stelle freigelegt war, ergab sich, daß sie bei einer Breite von 80—100 cm eine Länge von 130 cm besaß. Sie begann 50 cm unter Niveau und reichte bis in eine Tiefe von 120 cm. Die Scherben besaßen durchweg bronzezeitlichen Charakter. Es fanden sich ziemlich große Stücke, darunter eine Anzahl von Randstücken. Die Stücke fanden sich am reichlichsten in großer Tiefe.