Heft 
(1928) 1
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seines Heimatmuseums unternommen. Dem Herrn Direktor des Staatlichen Domgymnasiums zu Halberstadt, der Lichtbild­abteilung der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin und besonders dem Heimat- und Museumsverein in Heiligengrabe sei auch an dieser Stelle für die freundliche Hilfe und bereit­willige Förderung aufrichtig gedankt. Die Wiedergabe des alten Druckes erfolgt hier zum ersten Male völlig originalgetreu, nur mußte aus rein technischen Gründen eine ganz geringfügige Vergrößerung vorgenommen werden.

Es war notwendig, dem Druck einige Erläuterungen beizugeben, um ihn einem weiteren Kreise zugänglich zu machen. Die beiden kleinen Abhandlungen über den Wahrheitsgehalt der alten Legende und über die Geschichte der Wunderblutverehrung in Heiligengrabe sollen eine erste Antwort auf die Fragen sein, die sich bei der Betrachtung des Inhalts ergeben. Wer mehr darüber wissen will und über die Geschichte des Klosters während des Mittelalters unterrichtet sein möchte, sei auf des Verfassers Arbeit verwiesen, die im Jahrbuch für branden- burgische Kirchengeschichte 1929 erscheint und auch getrennt als Sonderdruck käuflich sein wird.

Der alte Druck, der hier nach dem Original wiedergegeben wird, ist einer der ältesten zur Geschichte der Mark Brandenburg bekannte. Er ist uns wert als ein ausgezeichnetes Bild zur Geschichte der Frömmigkeit und des kirchlichen Lebens in unserer Heimat. Er richtet unsere Augen erneut auf die Stätte, von deren Entstehung er berichtet. Der Wandel der Zeiten ist auch an Heiligengrabe nicht spurlos vorübergegangen. Nach einer mehr als sechshundertjährigen wechselvollen und reichen Geschichte steht es mitten in einer forderungsvollen Gegenwart und dient der Zukunft unseres Volkes durch die Heranbildung eines neuen Frauengeschlechts, das sich mit seinem Sein an Gott und mit seinem Leben an sein Volk gebunden weiß. So wächst an der ehrwürdigen Stätte einer großen Vergangenheit eine Jugend heran, von der wir hoffen, daß sie durch das Opfer und die Arbeit ihres Lebens die große Zukunft unseres Volkes herauf­führen hilft.

Spandau, am Sedantage 1928

Johannes Simon