Heft 
(1928) 1
Seite
67
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Vereinsnachrichten.

In diesem Sommer ist im Museum sehr rege Jnnenarbeit geleistet worden. Vor allem hat der Raum der Steinzeit eine gründliche Umgestaltung erfahren, die dadurch notwendig wurde, daß gerade die letzten Jahre wichtige Funde auf steinzeitlichem Gebiete brachten und diese, die nun das Bild der steinzeitlichen Besiedlung der Prignitz in klareren Umrissen zeigten, in der Aufstellung besondere Berücksichtigung erfahren mußten. Der Besucher wird nun die Gefäße und die Siedlungs- und Grab­funde zusammengeschlossen in klarer Uebersicht vorfinden. Ganz besonders erfreulich ist die Bereicherung unserer Sammlungen durch die mesolithischen Grabfunde von Bantikow. Konnte man bisher die Besiedlungsgrenze in der Prignitz besten Falles bis in das Jahr 3000 v. Chr. heraufrücken, so wissen wir heute, daß schon Jahrtausende früher Menschen hier gelebt haben. Es ist zu hoffen, daß das Bild sich noch immer weiter bereichern und vertiefen wird. Gerade aus der Steinzeit haben wir zu hoffen und zu erwarten, daß noch wichtige Funde gemacht werden. Wesentliche Lücken bleiben noch auszufüllen.

In den anderen Räumen ist an wesentlichen Umgestaltungen zu nennen, daß die Nachbildungen der Herzsprunger Schilde, die Or. Lechler dem Museum zum Geschenk machte, im Bronze­raum aufgehängt sind. Ferner sind die Hausurne von Luggen- dorf und die Türurne von Klein-Gottschow über dem Modell des Vehlower Hauses aufgestellt. Hier soll auch noch ein Abguß der Hausurne von Gadow Raum finden, sodaß dann die Hausformen der Eisenzeit übersichtlich nebeneinander stehen und den Schulen ein klares Bild geben.

In der Werkstatt sind alle Eisensachen und Waffen gründ- lichst gereinigt und durch Tränkung mit einem Vorbeugungs­mittel vor Rost geschützt. Die im Laufe des Jahres durch Grabungen eingelaufenen Gefäße sind zusammengesetzt. Be­schriftung und Katalog sind weiter vorgeschritten. Neu aus­genommen sind wieder die Abgüsse wichtiger Funde, die in naturgetreuer Nachahmung den Schulen zur Verfügung gestellt werden können. Der kleine Holzeimer aus Wutike mit Bronze­reifen ist in Mainz wieder zusammengesetzt und bildet nun eine Zierde des kaiserzeitlichen Raumes. Hier ist auch eine Nach­bildung der Goldmünze von Wilsnack aus dem 7. Jahrhundert n. Chr. ausgestellt.