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Die Schlacht im Teutoburger Wald
9 n. Chr. Geb.
Durch Herrn Dr. Lechler ist dem Heiligengraber Heimat- rnuseurn ein Panorama der Schlacht im Teutoburger Wald geschenkt worden: waldige Schluchten, in denen mit Zinnfigürchen der Germanensturm gegen die römischen Legionen dargestellt ist. Diese ausgezeichnete, lebendige Darstellung eines der wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte ist von der Museumsleitung mit Sorgfalt aufgestellt worden. Als geeignetster Raum erwies sich der Treppenflur vor dem Saal mit den spätrömischen Funden. Das Panorama ist in einen Kasten eingebaut, der vorn mit einer Glaswand abgeschlossen ist und von im Innern angebrachten elektrischen Lämpchen beleuchtet wird. So wird ein überaus lebensvoller Eindruck erzielt. Für alle unsere Besucher, inbesondere aber für die Schulen, wird diese neue Erwerbung eine große Anziehungskraft besitzen. So mag es geboten erscheinen, für unsere Mitglieder in diesem Hefte Schilderungen der Schlacht durch römische Berichterstatter zu geben. Und auch Szenen ans Heinrich von Kleists gewaltigem Drama „Die Hermannsschlacht" lassen wir folgen. Sie vervollständigen das Bild und zeigen in erschütternder Weise, wie unter schwerem Feindesjoch in einem deutschen Dichter diese herrliche Freiheitstat aus großer Vergangenheit sich zu einer unsterblichen Dichtung gestaltete.
A. v. A.
Aus den Berichten des Vellejus Paterculus und des Cassius Dio über die Schlacht im Teutoburger Wald.
Kaum war Tiberius mit dem harmonischen und dalmatischen Kriege fertig geworden, als — fünf Tage nach Vollendung eines so großen Werkes — die Trauerkunde aus Germanien eintraf, Vanis sei gefallen und seine drei Legionen, ebenso viele Geschwader Reiterei und sechs Kohorten seien vernichtet. Die