Heft 
(1929) 1
Seite
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Zweiter Feldherr.

Hermann? Hier in diesem Wald?

Varus (wild)

Bei allen Furien der flammenvollen Hölle!

Wer hat ihm Fug und Recht gegeben Heut weiter als bis Arkon vorzurücken?

Der Römer.

Darauf bleib ich die Antwort schuldig dir.

Servil, der mich dir sandte, schien zu glauben,

Er werde dir mit dem Cheruskerheer In deiner Lage sehr willkommen sein.

Varus.

Willkommen mir? Das ihn die Erd' entraffe!

Fleuch gleich zu seinen Scharen hin Und ruf mir den Septimus, hörst du,

Den Feldherrn her, den ich ihm zugeordnet!

Dahinter, fürcht ich sehr, steckt eine Meuterei,

Die ich sogleich ans Tageslicht will ziehn!

Vierzehnter Auftritt.

Szene: Eingang des Teutoburger Waldes. Hermann, Winfried, Feldherr und Hanptleute stehen ver» sammelt. Fackeln. Im Hintergrund das Cheruskerheer.

Herman n.

Steckt das Fanal in Brand, ihr Freunde,

Zum Zeichen Marbod und den Sueven,

Daß wir nunmehr zum Schlagen fertig sind!

(Ein Fanal wird angesteckt.)

Die Barden! he! wo sind die süßen Alten Mit ihrem herzerhebenden Gesang?

Winfried.

Ihr Sänger, he! wo steckt ihr?

Egbert.

Ha, schau her!

Dort auf dem Hügel, wo die Fackeln schimmern!

Winfried.

Horch, sie beginnen dir das Schlachtlied schon! (Musik.)

Chor der Barden (aus der Feme).

Wir litten menschlich seit dem Tage,

Da jener Fremdling eingerückt;