Heft 
(1929) 1
Seite
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flachen hochkantig stehenden Steinen geschützt und stand auf drei flachen Standsteinen. Auch er war schon völlig zerdrückt und die glänzend schwarzen Scherben mit kleinem Henkelftück sehr zermürbt. Wenig Leichenbrand erhalten.

Stelle 8: Ein großer Stein, unter dem sich dunkel ge­färbte Erde befand. In dieser Erde zwei gelbe Scherben mit senkrechten Strichen verziert.

Stelle 9: Kleine dunkel gefärbte Stelle von etwa 30 cm Durchmesser mit zwei mürb gebrannten Steinen darin und einigen größeren Stückchen Holzkohle.

Hier wurde im Sommer 28 die Grabung abgebrochen und erst in diesem Sommer wieder in Angriff genommen und zwar galt es diesmal, den Hügel, dessen Fuß wir erreicht hatten, zu untersuchen. Er hatte bei einer Höhe von 65 cm einen Durchmesser von 7 Metern (Siehe Tafel Ul, 1). Nach Ent­fernung der dünnen grasbewachsenen Erdschicht, die den Hügel deckte, ließ sich erkennen, daß er in regelmäßigem Umkreis von einem Wall halbmetergroßer Steine umgeben war (Siehe Tafel III, 2). Dieser regelmäßiger Steinkreis war nur an zwei Stellen durch Rodungen zerstört. In diesem Umkreis waren mittel­große und größere Steine von Faust- bis Kopfgröße zu einem Hügel geschichtet. Die zum Hügel geschichteten Steine lagen über einer schwachen Erdwölbung. Beim Abtragen der Steine zeigte es sich, daß die Erde unterhalb derselben durcharbeitet war, doch fehlte es fast ganz an Einschlüssen; nur einige Scher­ben und etwas Holzkohle wurden gefunden. Ziemlich in der Mitte des Hügels aber stieß man unter einer 50 cm starken Erdschicht noch einmal auf Steine. Hier standen in 66 cm Tiefe unter Bodenniveau eingepackt in faustgroße Steine (Siehe Tafel IU, 2) zwei Urnen, die außer dem Steinschutz noch mit Deckeln versehen waren. Der Deckel von Urne 10 b war oben mit einem Kreuz verziert. (Siehe Tafel IV, 3.)

Urne 10a: Sie war glänzend schwarz und dünnwandig, aber so zerstört das nur ein Drittel der oberen Hälfte wieder zusammengesetzt werden konnte. Der sehr schmale Rand war ausladend, der Hals ziemlich hoch und glatt, die Schulter stark gewölbt. Ihr aufsitzend fand sich ein kleiner geriefter Henkel, dessen Umgebung mit Tupfen und Rillen verziert ist. Da sich noch einige so verzierte Scherben fanden, ist anzunehmen, daß noch ein zweiter Henkel vorhanden war. Bedeckt war die Urne mit einem kleinen rötlich grauen Deckel, 7 cm hoch, oberer Durchm. 2,8, unterer 15,2 cm. Der Boden hatte eine kleine durchbohrte Henkelöse und einen tief eingedellten Boden. (Siehe Tafel IV, 1).