Heft 
(1929) 1
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Die Urne enthielt sehr reichlichen feinen Leichenbrand. Sie war in 18 kleine Steine eingepackt gewesen.

Urne 10b: Graugelbe Urne 22 cm hoch mit schmalem ausladendem Rand, kurzem, glattem Hals, eiförmigem, ge­rauhtem Körper, der durch sechs glatte senkrechte Streifen ge­gliedert ist. Dicht über der Standfläche umlaufend ein 2 cm breiter glatter Streifen. Sie enthielt reichlichen, derben Leicheu- brand und war in 42 kleine Steine gepackt. Oberer Durchm. 16,6, unterer 9,5, mitttlerer 23 cm. (Siehe Tafel IV, 2.) Die Urne war mit einem gelbgrauen Deckel zugedeckt, der einen kleinen durchbohrten Henkel hatte, von dem ein Stück fehlt. Der Deckel verjüngt sich stark nach oben. Sein kleiner Boden ist außen mit einem Kreuz verziert. (Siehe Tafel IVj 3.) In der Urne befand sich reichlicher, derber Leichenbrand und als einzige Beigabe, die auf dem ganzen Friedhof gefunden wurde, ein eiserner Gürtelring mit Zwinge.

Klein-Langerwisch (Ostprignitz).

Im Herbst 1924 wurde auf einem Acker in Klein-Langer- wisch eine Urne gefunden, die Leichenbrand und 4 Segelohr­ringe enthielt, dazu ein längliches, nach einer Seite verbreitertes Stück Eisen. Durch Herrn Gastwirt Hartmann aus Jakobs­dorf wurde der Heiligengraber Museumsverein von diesem Funde benachrichtigt und Herr Hartmann sandte einen der Segelohrringe, den er an sich genommen hatte, als Geschenk für das Museum ein. Im Herbst des Jahres 24 und im Jahre 25 verbot sich eine Ausgrabung an der Stelle durch die Bestellung. Im März 26 endlich war eine solche Grabung vor der Bestellung möglich. Durch Baron Putlitz-Laaske wurden dem Museumsverein drei Arbeiter, eine Lore und ein Pferd für die Dauer der Ausgrabung zugesagt. So konnten die Ausgrabenden jeden Morgen in der Lore auf einer kleinen Feldbahnstrecke von Laaske aus nach dem Ausgrabungsplatz fahren und abends auf dieselbe Weise zurückkehren und zugleich die ausgegrabenen Gegenstände mitnehmen. Der Acker selbst lag an dem vor etwa 4 Jahren umgelegten Wege zwischen dem Vorwerk Klein-Langerwisch und der Kolonie Neudorf etwas rechter Hand von dem darauf stoßenden Wege, der von Laaske kommt. Er gehört in eine größere Halbinsel hinein, die von der Kümmernitz und von der Dömnitz gebildet wird und in ihren höheren Teilen durchweg leichten, sandigen Boden hat, während sich an der Kümmernitz und der Dömnitz Wiesen hinziehen. Der nach Norden anstoßende, nur durch den Klein-