Heft 
(1929) 1
Seite
76
Einzelbild herunterladen

76

Buchbesprechung.

tn dem Jahrbuch für Lrandenburgische Kirchengeschichte von 1929 ist der I. Teil der Geschichte des Klosters Heiligen­grabe von Dr. Joh. Simon erschienen. In ihm wird die Ge­schichte des Klosters von seiner Gründung bis zur Einführung der Reformation behandelt, also vom Jahre 12871549. Quellenmäßig dargestellt wird das Entstehen, das Aufblühen, das Erweitern des Besitzes und das Leben im Kloster. Dr. Simon hat nicht nur die alten Urkunden und Akten im Stift und im Staatsarchiv dnrcharbeitet, sondern ist allen Spuren nachgegangen, die noch einen näheren Hinweis oder eine Aufklärung versprachen. Solchen Bemühungen war die Entdeckung der Flugschrift über die Legende der Klostergründung aus dem Jahre 1520 zu danken. Wir haben diesen seltenen Fund mit den Erläuterungen Dr. Simons im vorigen Jahrbuch bringen können und einen Sonderdruck von der schönen Arbeit veranstaltet. Unseren Mit­gliedern wird das Heft und die lebendige Darstellung in Erinnerung geblieben sein, und so werden sie gern glauben, daß es deni Verfasser auch in dieser umfangreichen Arbeit ge­lungen ist, alte Urkunden, Akten, Rechnungen und Berichte so auszuwerten, daß ein starkes, warmes Lebensbild daraus vor unseren Blicken aufwächst. Es ist ja ganz besonders reizvoll, dem Werden und der Geschichte eines Gemeinwesens nachzu­gehen, das heute noch, nach 660 Jahren, als lebendiges Ganzes besteht, Wohl gewandelt im Laufe der Jahrhunderte, mit neuen Aufgaben und neuem Wollen, aber doch wie ein mächtiger Baum in ununterbrochener Folge erwachsen, trotz Sturm und Unwetter. Das gibt auch der Darstellung der Vergangenheit einen solch lebendigen Bezug auf die Gegenwart. Die Schrift ist nicht nur für den Historiker wertvoll, sondern durch die flüssige Art der Darstellung ist das Büchlein auch dem Laien durchaus zugänglich und jedem, der Anteil nimmt an der Ge­schichte der Heimat, warm zu empfehlen.

Von dem Verlag ist ein gutausgestatteter Sonderdruck veranstaltet, mit Karten- und Bildmaterial (136 Seiten). Dieser