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Sonderdruck ist zum Preise von 2.— Mk. im Museum Heiligengrabe zu erwerben.
Eine kleine Probe die hier folgt, soll den Leser mit dem Charakter und der Art der Darstellung in dem Buch vertraut machen:
Das Leben der Nonnen.
Das Leben der Nonnen spielte sich im allgemeinen in dem Rahmen ab, der durch die verhältnismäßig sehr strengen Bestimmungen der vitu re^ularis gegeben war. Die Mitgliedschaft im Konvent wurde durch den Kauf einer Pfründe erworben. Die Einführung der Nonne erfolgte in einem feierlichen Gottesdienst. Dabei erhielt regelmäßig der Propst 1 Pfund, jeder Kaplan 6 L. Die ursprüngliche vitu communis, d. h. das gemeinsame Leben, Essen, Schlafen, Arbeiten wurde mehrfach durchbrochen, sei es, daß einige der Nonnen eigene Häuser bewohnten, sei es, daß andere durch Leibgedinge in den Genuß besonderer Einnahmen gesetzt wurden. Die Hauptbeschäftigung der Nonnen machte die Teilnahme an den mannigfaltigen Gottesdiensten aus. Regelmäßig alle drei Stunden fanden die üblichen Stnndengottesdienste, die Horen, statt und daneben Seelmessen und Vigilien. Ueber diese, zn denen die Nonnen durch Grund von Stiftungen aller Art verpflichtet waren, wissen wir leider nur zn wenig. Vermutlich hat es auch in Heiligengrabe ein Verzeichnis derselben in einen: Totenbuch, Uber clekunctorum, gegeben, das Angaben über den Todestag und über die Höhe der, Stiftung enthielt. Es ist uns leider nicht überliefert. Auf Grund anderer Quellen können wir folgende Liste aufstellen, die hinter der tatsächlichen Zahl sicher weit znrückbleibt.
Tag
Stifter
Höhe der Stiftung
1
1319 Sept.
7
Familie von Gülen
Baubeihilfe von 76 Mk.
2
1387 Dez.
6
Henneke von Schepelitz; gestiftet für sich, seine Schwester und seine Freunde
Hebungen in Sarnow
3
1420 Nov.
7
Familie von Preddöhl
Patronat für einenAltar
4
1468 März
6
Werner v-Bülow; gestiftet für seine Familie
100 Mark
5
1469 Juli
9
Markgraf Friedrich; gestiftet fürseineFamilie
Landesherr!. Rechte in Halenbeck
S
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