Heft 
(1929) 1
Seite
87
Einzelbild herunterladen

87

schaffen und so dürfen wir hoffen, schon im Frühjahr unsere kulturgeschichtliche Abteilung mit einem Kasten voll reizender Kostümpüppchen bereichern und beleben zu können.

Auch sonst ist die kulturgeschichtliche Abteilung noch mit Geschenken bedacht worden. Besonders wertvoll ist die Braut­krone aus Blumenthal auch wegen der Schilderung, wie sie getragen worden sei. Sie schmückte am 29. Oktober die Braut des Bauern Friedrich Karl Otto in Blumenthal, Sophie Friede­rike Wittkopf aus Dahlhausen, und zwar wurde sie ohne Schleier getragen, dafür aber flatterten drei handbreite mit Blumen und Ranken bedeckte Bänder von der Krone bis etwa an die Kniee. Genau 70 Jahre später hat die Tochter der Braut, Frau Witwe PöhIs in Blumenthal dem Museum diese Brautkrone zum Geschenk gemacht. Von Fräulein Dannenberg-Wittstock erhielt das Museum zwei Stick- tücher, von Frau von Kriegsheim ein Wockenband und eine kleine gestickte Tasche, von Fräulein von Auerswald eine kleine, mit Blumen bestickte Mappe mit der auch gestickten Inschrift: Zur freundlichen Erinnerung und zum Gebrauch fürs Jahr 1829. Ein prächtiges Stück ist auch der große von Herrn Zahnarzt Schumacher - Putlitz geschenkte Kirchenschlüssel, der wohl nicht zum Gebrauch, sondern als Meisterstück ange­fertigt wurde. Endlich vermehren noch eine Wetterfahne von 1829 und eine von 1618 unsere Sammlung.

An Geschenken aus der Vorgeschichte erhielt das Museum außer den im Grabnngsbericht erwähnten: einen Steinpflug aus Diabas von Herrn Lehrer Busch aus Wulfersdorf und von eben diesem Urnenscherben und eine Riemenzunge aus Bronze, ein zerbrochenes Steinbeil aus Breitenfeld von Herrn Pastor Schmidt, einen Spinnwirtel aus Techow von Herrn Lehrer Pellatz, einen auf seinem Acker gefundenen Mahlstein der germanischen Zeit angehörend von Herrn Landwirt K o ch -Techow, drei Urnen ohne Fundangabe und ohne Inhalt, hinterlassen von Herrn Pastor Langhoff - Lindenberg bei seinem Wegzug.

Im Museum sind in diesem Sommer die Schränke und Kästen in der Steinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit mit Jndanthrenstoffen von rostbrauner Farbe ausgelegt. Von diesem ruhigen Hintergrund heben sich alle Fundstücke trefflich ab. Ferner ist eine Umstellung in der Keramischen Abteilung erfolgt. Das Porzellan ist dort eingeordnet, wohin es zeitlich gehört, in den Raum, der den Zeitabschnitt von 17501850 umfaßt. Dafür ist der Schrank mit den Wendenfunden jetzt in dem Raum für mittelalterliche Keramik untergebracht. Zeit-