Heft 
(1930) 1
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Seine List hatte den gewünschten Erfolg, und bald saß Clauert am vorigen Ort und trank den Wein mit den Köchen aus und ließ sein Weib daheim Wasser trinken.

Ein anderes Mal kamen d rei Studenten nach Trebbin und suchten im Gasthause Fahrgelegenheit nach Berlin. Der Wirt schickte nach Clauert, der auch eilends kam. Die Studenten hielten ihn für einfältig und tranken ihm fleißig mit Ganzen und Halben zu, weil sie meinten, er würde desto geringeren Lohn von ihnen fordern. Clauert trank soviel, daß er genug hatte, wünschte den Studenten eine gute Nacht und versprach, sie am Morgen nach Berlin zu fahren, wofür sie ihm einen halben Taler Fuhrlohn gaben. Am anderen Morgen fuhr Clauert nun mit einem mageren, lahmen Pferde vor und forderte die drei auf mitzukommen. Die Studenten waren bereit und hofften bald in Berlin zu sein, mußten nun aber entdecken, welchem Schelmen sie ins Garn gegangen seien. Clauert eröffnete ihnen nämlich: sobald es bergauf gehe, müßten sie selbstverständlich zu Fuß gehen, desgleichen wenn der Weg bergab führe, wenn er aber gleich und eben sei, so müßten sie nebenher laufen, sonst würden sie mit seinem Pferde nicht nach Berlin kommen. Die Studenten wurden unwillig und ver­langten ihr Geld zurück und wollten auch noch die Zeche vom Abend vorher bezahlt haben. Indes Clauert entgegnete ihnen, davon könne keine Rede sein, da er sie nicht gebeten habe, ihm zu trinken zu geben. Und was das Fuhrgeld anbelange, so habe sein Pferd das in der Nacht an Hafer verzehrt.Wollt ihr nun nicht fahren, so mögt ihr zu Fiche laufen. Ich hätte euch sonst gern gefahren, wenn es euch gefällig gewesen wäre!" Die Studenten wollten vor Scham nicht länger bleiben, bezahlten den Wirt und ritten auf ihrer Mutter Füllen nach Berlin, d. h. gingen den Weg zu Fuß.

Einen ähnlichen Schwank stellte Clauert auch einmal mit einen: Inden auf. Die Juden waren dainals scharf hinter dem alten, vollwertiger: Gelde her und suchtenalte Märker" (d. h. alte märkische Groschen) einzuwechseln. Darum ging Clauert eines Tages zu einem Juden, um ihn zu fragen, ob er nicht alte Märker einwechsele. Der Jude fragte ihn, um wieviele es sich denn handele. Clauert antwortete ihm: Ungefähr ein paar Tausend, und zwar die ältesten, die über­haupt zu finden sind!" Da ließ der Jude Essen und Trinken auftragen und nötigte Clauert solange, bis der nicht mehr konnte. Dann brachen sie aus, und Clauert wollte den Juden