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wurde, sondern daß es schon älteren Ursprungs war, ein Dankfest für einen offenen, siegreich durckgeführteu Kampf auf der Stadtmauer. Jedenfalls ist es doch etwas ganz Besonderes, daß das Fest so viele Stürme und Notzeiten, soviel Wechsel der Anschauungen und der sozialen Gliederungen überlebt hat. Ein starker Bürgerstolz und freudiges Heimatgefühl sprechen uns daraus an. A. o. A.
Die Kaphengstfeier in Pritzwalk.
Im Besitz des Museums von Heiligengrabe befindet sich ein altes Zeitungsblatt. Es stammt aus dem Jahre 1858, ist vom 10. Juli datiert und trägt die Nummer 28. Seine Ueberschrift lautet: Wochenblatt für Pritzwalk und Umgegend. Herausgeber und Verleger war Buchhändler Gustav Schuhr in Pritzwalk, gedruckt wurde es von H. Döhring in Kyritz. Seine 4 Seiten sind nur von Anzeigen und Bekanntmachungen ausgefüllt. Von dem mancherlei Interessanten, das uns ein Bild der damalige > Zeit vermittelt, sei heute nur eine Anzeige herausgehoben. Sie lautet:
Freitag, d. 16. Juli d. Js.,
Vormittags um 9 Uhr,
wird statutengemäß die Erinnerung an den Herrn Major v. Kaphengst, einen besonderen Wohltäter unserer Stadt, durch eiuen öffentlichen Schulactus in der 5. Knabenklasse gefeiert werden, wozu sämtliche hochgeehrte Behörden, Eltern der Schulkinder, wie alle Gönner und Freunde des Schulwesens Hieselbst freundlichst einladet.
Pritzwalk, den 7. Juli 1858.
Dr. C. Gillmeister.
Durch freundliche Bemühung von Fräulein Käte Siebert können nachfolgend nähere Nachriten über Ursprung und Ort dieser eigenartigen Schulfeier mitgeteilt worden. A- v A.
Auszug aus . den Schulakte n der Knabenschulen zu Pritzwalk
Das Kaphengst'sche Legat.
Der königl. Preuß. Major von der Infanterie, Herr Christoph Ludwig von Kaphengst aus dem Hause Bresch, welcher zu Pritzwalk in Garnison stand und am 16. Julius 1724 daselbst