fügung gestellt, welche im wesentlichen aus den Urnenfeldern von Kuhbier und Kyritz stammen. Nach Durcharbeitung der Funde und des von Quente angelegten Aktenmaterials ergab sich für die nähere Zeitbestimmung und die Ermittlung des Formenkreises, dem die Gräberfelder angehören, eine Verbreiterung der Basis in der Untersuchung als notwendig. So wurde nach den nötigen Museumsreisen der entsprechende Fundstoff aus Mecklenburg, dem westlichen Brandenburg, Teilen der Provinz Sachsen und Osthannover mit verarbeitet und der Versuch gemacht, die Grenzen des elbgermanischen Formenkreises zu umreißen. Auf diese Weise entstand die Arbeit „Die nördlichen Elbgermanen in spätrömischer Zeit". Um die Veröffentlichung übersichtlich zu gestalten, empfahl es sich, die Publikation der drei Prignitzer Gräberfelder (Dahlhausen, Kuhbier und Kyritz) zusammenzulegen und gesondert von der zusammenfassenden Arbeit über den elbgermanischen Formenkreis herauszugeben. Durch die Archäologische Landesaufnahme des Kreises Ostprig- nitz, deren Durchführung dem Verfasser am 1. 2. 1925 vom Kreisausschuß übertragen wurde und die Arbeit des Heimatmuseums Heiligengrabe wurde es möglich, im Kreise weitere Funde derselben Zeit kennen zu lernen, das Siedlungsbild der frührömischen Periode durch neue Entdeckungen zu bereichern und mit den Landschaftsverhältnissen der Ostprignitz näher vertraut zu werden*), so daß unter Verwertung dieser Erfahrungen die Besiedlungsgeschichte der Prignitz in spätgermanischer Zeit eingehender behandelt werden kann.
„So ist dieses Buch entstanden. Viele haben daran gearbeitet und es liegt eine Tragik darin, daß die früheren Bearbeiter immer dann, wenn sie nach eingehendem Studium zum Abschluß und zur Zusammenfassung ihrer Ergebnisse schreiten wollten, die Feder aus der Hand legen mußten. So stehen die schriftlich niedergelegten Ergebnisse in krassem Mißverhältnis zu den Erkenntnissen, die sie dem Fundstoff abgewonnen hatten, und wieder mit ins Grab nehmen mußten. Daß auf diese Weise der neue Bearbeiter stets wieder von vorn anfangen mußte, hat den Fortschritt nicht unwesentlich gehemmt."
Soweit die Einleitung. Doppelt ist es so zu begrüßen, daß die Arbeit, an die so viel Kräfte gesetzt wurden, nun endlich erscheint. Wir lassen, um den Lesern einen Begriff von dem Inhalt des Buches zu geben, noch einen Abschnitt über die Fundverhältnisse auf dem Dahlhausener Urnenfeld folgen:
>) Vgl. Matthes, Urgeschichte des Kreises Ostprignitz.