Heft 
(1930) 1
Seite
73
Einzelbild herunterladen

73

sich um einen ausgesparten Platz für Leichenspiele (Tänze oder Gesänge) handelte. Unberührt war ebenso der Boden zwischen den Gräbern 138, 139 und 140, 142 und 147, so daß zwischen den Gräbern ein Weg zum Brandplatz geführt zu haben scheint. Weiterhin war die Erde westlich der Gräber 101, 137 und 139 bis hin zu den Gräbern 28 und 29, d. h. der heutige von Süden nach Norden führende Weg, sowie der Boden zwischen den Gräbern 29 und 30 undurchgraben. Zwischen den Gräbern 101 und 30 ließ sich keine Bodenuntersuchung durchführen, da die Erde durch Anlage von Kartoffelmieten durchwühlt und ge­stört war. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß ein Verbindungs­weg zwischen der Verbrennungsstätte und dem Opferplatze be­stand. Opferplatz und Verbrennungsbezirk hoben sich einst durch vertiefte Oberfläche gegen ihre Umgebung ab. Ein Zugang zum Verbrennungsplatz von Norden oder Nordwesten her ist nicht festgestellt worden."

Für die Prignitz erweist sich dieser Mannusband als ein rechtes Heimatbuch, das allen Mitgliedern auf das wärmste empfohlen sein soll. Eine der wichtigsten Zeilen seiner germa­nischen Besiedlung wird hier in erschöpfender Weise behandelt und ein einzig schönes Bildmaterial verdeutlicht in wunderbarer Weise die hohe Kulturstufe unserer Vorfahren, unmittelbar ehe sie, einem großen Schicksalsruf folgend, ihre Heimat, unsere Prignitz, verließen.

sss

Gustav Goes, H. K. (Hartmannsweiler Kopf). Das Schicksal eines Berges im Weltkriege.

Bücherreihe: Unter dem Stahlhelm. Verlag Tradition Wilhelm Kolk.

Mit wahrhaft dramatischer Kunst wird das große Geschehen, das sich an diesen Berg knüpft, gestaltet, sodaß der Leser, mit­gerissen, die wilde und düstere Größe der erbitterten Kampfe um diesen Riesen des Wasgenwaldes erlebt.

Welche Bedeutung aber hat für unsere enge Heimat der Hartmannsweiler Kopf, daß dies Buch hier besprochen wird? Am 16. Oktober führte sich zum fünfzehnten Male der Todes­tag Paul Ouentes, dessen Name in der Heimatgeschichte der Prignitz immer lebendig bleiben wird. Auch er gehört zu denen, die aus dem Hartmannsweiler Kops den Tod fürs Vaterland starben. So spinnen sich Fäden von dem Berg im Wasgen- wald bis in unsere norddeutsche Tiefebene hinüber, und wir dürfen wohl zu diesem Gedenktage den Blick zu jener Ferne