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der zum Teil sehr derbe Leichenbrand darin enthalten, meist sorgsam gepackt, sodaß die Schädelstücke oben und an die obere Innenwand gepreßt lagen und die starken Beinknochen in dem unteren Teil der Urnen. Rechnet man alle Urnen, auch die angepflügten und im Anfang durch Unkenntnis zerstörten zusammen, so mag das Gräberfeld doch über 40 Gräber enthalten haben. Von ihnen werden 14 wieder hergestellt werden können.
An dieser Stelle sei Herrn Oberinspektor Bätz aus Joachimshof für seine Anteilnahme an dem Fund und seine weitgehende Unterstützung der Grabung herzlichst gedankt.
Kötzlin 6.
Siehe den Aufsatz: Die Bedeutung der neuen Steinzeitfunde
von Kötzlin.
Ende Mai brachte Herr Lehrer Steiner aus Kötzlin bei einem Besuch mit seiner Schule im Museum Heiligengrabe eine Anzahl von Scherben mit, bei denen ihm die Verzierung ausgefallen war. Sie waren aus Anlaß einer Zaunanlage zu Tage gekommen. Für einen Betonpfosten hatte eine größere Grube gemacht werden müssen und dabei war man ans die Scherben gestoßen. Am 3. Juni fuhr ich zuerst hin, die Stelle zu besichtigen. Bei Nachgrabung an der Fundstelle zeigten sich noch weiter reichlich Scherben, die meisten mit einer überaus festen grauen Schicht verbacken. Die Bodenbeschaffenheit war lehmig, mit Holzkohleteilchen durchsetzt, auch fanden sich zahlreiche, aber durchaus atypische Feuersteinabfchläge. In geringer Tiefe stießen wir auf eine Steinpackung, die sich von Nordwest nach Südost hinzog. Als sich diese Steinschicht zeigte, wurde die Grabung abgebrochen, um sie in Ruhe und auf breiterer Basis später fortzusetzen. Bei Reinigung der mitgenommenen Scherben zeigten sich reichlich schön verzierte.
Am 16. Juni wurde die Grabung wieder ausgenommen und zunächst die Steinpackung in weiterem Umkreis freigelegt. Sie enthielt nur an einer Stelle geringe Scherbenreste. Doch begann an ihrem Südende in 60 cm Tiefe eine dunkelgraue hartverbackene Brandschicht, von 30 cm Stärke, in der sich noch gleiche Scherben befanden, wie die gleich anfangs und bei der ersten Grabung gefundenen, auch sie fest mit dieser grauen Brandschicht verbacken. Da der Betonpfosten des Zaunes gerade in diese Brandschicht hineinstieß, konnte sie nicht vollständig freigelegt werden, doch ließ sich ihre Ausdehnung einwandfrei feststellen. Sie war von Nord nach Süd gerichtet und hatte eine Länge von 2 m und eine Breite von 75 cm. Zugleich unter