Heft 
(1930) 1
Seite
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Teile des Schädeldaches lagen obenauf, dann folgten Arm­knochen, Rückenwirbel, Beckenknochen und Unterschenkelknochen. Von den zwei anderen Gefäßen war ein kleines, kannenförmiges und mit großem Henkel versehenes, nur mit Sand gefüllt gewesen. Es hatte, nur von drei Steinen umgeben, in der Nähe des großen gestanden.

Wenige Tage danach waren Raubgräber über die Stelle gekommen, Wohl wieder Unbelehrbare, die nicht begreifen, daß diesen vorgeschichtlichen Funden wohl ein großer heimatkund­licher und wissenschaftlicher, aber gar kein geldlicher Wert innewohnt. Herr Lehrer Reinicke fand zwischen mächtigen Steinen, um die herum die Erde durchwühlt war, noch Reste von Leichenbrand und Scherben. Diese Scherben sind dunkelgrau und scheinen einem rundlichen Gesäß angehört zu haben.

Am 27. August konnte nun vom Museum Heiligengrabe aus eine genaue Untersuchung der Fundstelle vorgenommen werden, doch schienen die Grenzen des Friedhofes erreicht zu sein. Auf einem 3 m breiten und 8 m langen Streifen, der abgedeckt wurde, fanden sich nur zwei nahe beieinander liegende kleine Brandstellen, deren eine reichlich Holzkohle und Scherben enthielt, während die andere nicht so dunkel gefärbte ziemlich stark mit gebrannten Knochensplittern durchsetzt war. An einer Stelle fand sich ein ganzes Nest davon. Ferner wurden noch drei ziemlich mächtige Steinpackungen untersucht, die aber nur wenig Scherben und kleine Spuren von gebrannten Knochen enthielten. Sie reichten durchweg in eine Tiefe von 60 cm. Innerhalb dieser Tiefe begann auf der ganzen Fundstelle eine derbe Geröllschicht, die vollkommen fundfrei war.

Von den Urnen konnten 6 wiederhergestellt werden, dazu drei der kleinen Beigefäße. Zweimal waren Deckel vor­handen. In den Formen schließt sich das Gräberfeld von Penzlin am nächsten dem eisenzeitlichen Gräberfeld von Niemerlang, das im vergangenen Jahreshefte eingehender ge­würdigt wurde, an.

Ohne die tatkräftige Hilfe von Herrn Lehrer Reinicke wäre dieser wichtige Fund der Heimatkunde verloren gegangen.

Bantikow 6.

Auf dem sogenannten Tressenberg am Bantikower See hatte Herr Schwarz-Kyritz auf seinem dortigen Besitztum schon vor Jahren Scherben mit wendischen Verzierungen gefunden, die