Heft 
(1930) 1
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er dem Museum überwies, dabei zugleich bereitwillig die Er­laubnis erteilend, an den Fundstellen Nachgrabungen zu ver­anstalten. Eine vorläufige Untersuchung durch das Museum batte ergeben, daß der ganze Hang geschwärzte Erdreichstellen zeigte, in denen sich schon bei flüchtigem Suchen reichlich Scherben zeigten. Im Herbst dieses Jahres konnte nun zum ersten mal die Grabung, die wichtige Ergebnisse versprach, in Angriff ge­nommen werden. Es wurde damit begonnen, das Erdreich über dem Steilhang so abzutragen, daß eine breite Terrasse entstand. Schon bei diesen Vorbereitungsarbeiten zeigte sich, daß der Boden in geringer Tiese immer dunkler wurde. Auch war er von Anfang an durchsetzt von Scherben, die soweit sie verziert waren, der spätwendischen Zeit angehörten, von Lehm­brocken und kleinen Steinen, die alle tiefgeschwärzt erschienen. Daneben fand sich noch ein kleiner Bronzeknopf, wie das Mu­seum ihn schon mehrfach von wendischen und eisenzeitlichen Fundstellen besitzt, und endlich ein kleines Eisenmesser. Leider mußte wegen einsetzenden Regenwetters die Grabung dann ab­gebrochen werden. Doch soll, sobald die Witterung es erlaubt, im Frühling damit fortgefahren werden. Für tatkräftige Hilfe bei der Grabung sei Herrn Antersen aus Leisten (Mecklenburg) herzlich gedankt.

Berlitt 7.

Auf dem Acker von Herrn Schütte-Berlitt sind bei land­wirtschaftlichen Arbeiten Eisengeräte gefunden worden, Gürtel­haken, Messer, Fibelreste. Ferner fand sich auf Berlitter Feld­mark ein angefangenes Steinbeil. Die erwähnten Stücke wurden von Herrn Lehrer Schröder-Berlitt freundlichst dem Museum gebracht.

Kletzke.

Hier handelt es sich um ein vollständig zerstörtes Gräberfeld, aus der spätrömischen Kaiserzeit. Die Urnen hatten in fließendem Dünensand ohne jeden Steinschutz gestanden. Beim Roden und Pflügen war, vielleicht schon seit Jahrzehnten, eine nach der anderen zerstört. Der ganze Boden ist mit einer unendlichen Menge von kleineren Scherben bedeckt, die zum größten Teil reiche und schöne Rädchenverzierung zeigen. Nachgrabungen an verschiedenen Stellen führten nur insofern zu einem Resultat, als an einer Stelle in dunkler Erde gebettet, Scherben und Eisengeräte zusammen lagen. Es handelte sich um stark ver­rostete gerade Eisennadeln und um eine ebenfalls stark verrostete.