Heft 
(2019) 26
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4 Otis 26(2019) ten Heimzügler von Eisente(13.5.), Raufußbussard (15.5), Ringdrossel(20.5.), Mittelsäger(22.5.) und Bergfink(29.5.) festgestellt werden. Der Sommer präsentierte sich im Juni um zwei Grad und im Juli um ein Grad zu warm. Lediglich im August entsprach das Temperaturmittel den langjährigen Werten. Durch die sehr unterschiedlich verteilten Niederschläge fiel im Juni und Juli in man­chen Regionen etwas mehr, anderenorts aber auch zu wenig Regen. Im August fehlte überall etwa ein Drittel der Regenmenge. Interessante Feststellungen unter den Brutvö­geln waren der erst sechste Brutnachweis des Säbel­schnäblers, bereits 23 BP der Zwergseeschwalbe in der größten Binnenlandkolonie Deutschlands und die nun langsam fortschreitende Besiedlung Bran­denburgs durch den Bienenfresser mit 27 BP an acht Brutplätzen. Besonders besorgniserregend sind hingegen lediglich zwei Familienbeobachtungen bei der Knäkente und keine bei der Löffelente. Der späte Heimzug führte im Juni einen weiteren Gleitaar(4. Nachweis) in die Region, der zur Freude vieler ext­ra auch von weit entfernt angereister Beobachter bis Ende August blieb. Weitere besonders seltene Gäste waren zwei Hybriden zwischen Schell- und Schrei­adler, zwei Löffler und zwei weitere Rotkopfwürger. Zeitlich ungewöhnlich waren im Juni die Feststel­lungen von einem Raufußbussard, zwei Wasseram­seln und einer Spornammer. Im Juli folgten zudem zu ungewohnter Zeit die Beobachtungen von einer Kurzschnabelgans und einem Zwergsäger, der länger blieb um seine Mauser durchzuführen. Im Havellän­dischen Luch glückte die Beobachtung eines Würg­falken(6. Nachweis) alsZugabe zu einem dort bis in den August anwesenden Schlangenadler. Zudem erfolgte die einzige Feststellung eines Sumpfläufers im Jahresverlauf. Im August konnte die hohe Zahl von 18 Wiesenweihen an einem Schlafplatz regist­riert werden und zudem ein weiterer Schlangenadler, der bei seinem längeren Aufenthalt in Niedersach­sen auch kurz einen Abstecher nach Brandenburg machte. Die Durchzugssummen zahlreicher Limiko­lenarten waren recht gut, besonders bei den Strand­läufern. Zudem gab es interessante Nachweise von einem aus sieben Vögeln bestehenden Trupp Säbel­schnäbler und einem Steppenkiebitz. Im Herbst verlief der September viel zu warm, denn das langjährige Mittel der Lufttemperatur lag beachtliche 4 Grad über dem Durchschnitt. Zudem gab es fast keinen Regen. Der Oktober und Novem­ber waren dann die einzigen Monate des Jahres mit einer leicht unterdurchschnittlichen Mitteltempera­tur. Während die Niederschlagsmenge im Oktober normal ausfiel, war der November wie die meisten Monate des Jahres ebenfalls zu trocken. Herausragende Ereignisse waren im September ein erneut stärkerer Durchzug von insgesamt 50 Rotfußfalken, wie im Vorjahr eine gewaltige Schlaf­platzkonzentration von 80.000 Rauchschwalben am Gülper See und Rasttrupps von sieben Moorenten und sieben Raubseeschwalben. Weiterhin rasteten zwei Zwergscharben längere Zeit(6. Nachweis) und es konnten zwei Doppelschnepfen beobachtet wer­den. Im Verlauf des Septembers erschienen die ersten nordischen Gäste recht früh: Raufußbussard(6.9.), Ohrentaucher(7.9.), Ringdrossel(11.9.), Wasser­amsel(21.9.), Prachttaucher(23.9.) und Bergente (27.9.). Der Wegzug des Rotkehlpiepers verlief mit insgesamt 16 festgestellten Individuen sehr zahlreich und auch insgesamt vier während des Wegzuges zwischen dem 11.September und 30.Oktober beob­achtete Gelbbrauen-Laubsänger bedeuten eine hohe Zahl. Der Oktober startete mit einer sehr hohen Tag­zugsumme von 271 Heidelerchen, die am Blankensee registriert wurden. Mitte Oktober konnten insgesamt etwa 130.000 Kraniche im Land geschätzt werden, davon allein 90.000 am Rastplatz Linum. Sehr spät hielten sich noch die letzten Individuen von Grau­schnäpper(10.10.), Tüpfelralle und Drosselrohrsän­ger(jeweils 16.10.) sowie Säbelschnäbler(24.10.) im Gebiet auf. Recht früh folgte hingegen die erste Sam­tente(15.10.). Seltene Gäste waren im Oktober eine Dreizehenmöwe und eine Schmarotzerraubmöwe. Am bekannten Schlafplatz der Merline versammelte sich die hohe Zahl von 12 Vögeln. Am 26.Oktober startete ein bis Jahresende anhaltender stärkerer Einflug des Seidenschwanzes. Ohne Vergleich ist eine Spätbrut der Kohlmeise, bei der die Jungvögel am 28.Oktober erst 10 Tage alt waren. Im November gab es an interessanten Feststellungen noch einen späten Neuntöter(7.11.), eine späte Steppenweihe(13.11.) und mit einer Ansammlung von 522 Silberreihern in den Peitzer Teichen eine neue Höchstzahl sowie einen Eistaucher auf dem Blankensee(13. Nachweis). Nur drei registrierte Schneeammern bedeuten den bisher schwächsten Wegzug bei dieser Art.