Haupt, Mädlow& Pelikan : Avifaunistischer Jahresbericht 2016 3 Bei folgenden häufig genannten Gebieten wird auf die Angabe des Kreises verzichtet: Alte Spreemündung/LOS, Altfriedländer Teiche/MOL, Angermünder Teiche/UM(=Fischteiche Blumberger Mühle), Blankensee/TF, Felchowsee/UM, Feuchtwiesen SE Lübben/LDS-OSL, Grimnitzsee/BAR, Gülper See/ HVL, Güstebieser Loose/MOL, Kiesseen Mühlberg/ EE, Linumer Teiche und Wiesen/OPR, Müggelsee/B, Nieplitzniederung bei Zauchwitz und Stangenhagen/ PM-TF, Peitzer Teiche/SPN, Rietzer See-Streng/PM, Schlepziger Teiche/LDS, Schwielochsee/LDS-LOS, Talsperre Spremberg/SPN, Untere Havelniederung/ HVL im Bereich Hohennauen-Strodehne, Unteres Odertal/UM(z.T. BAR), Unteruckersee/UM, Ziltendorfer Nied./LOS. Beobachter: RB: R. Beschow; WD: W. Dittberner; MF: M. Fiddicke; RF: R. Fiddicke, HH: H. Haupt; UK: U. Kraatz; DK: D. Krummholz; JM: J. Mundt; BR: B. Ratzke; TS: T. Schneider, WS: W. Schreck; RZ: R. Zech. Übersicht – Witterung und herausragende Ereignisse Der Winter 2016 gestaltete sich nur in den ersten beiden Januardekaden typisch winterlich. Nachfolgend wurde es bereits wieder milder. Diese Witterung setzte sich auch über den gesamten Februar fort und führte im Vergleich mit dem langjährigen Mittel zu einem Übersoll der Temperatur von+ 3 Grad. Die Niederschlagsmenge während des Winters entsprach etwa den Normalwerten. Auf Grund des eher milden Wetters bereits seit dem Dezember des Vorjahres blieben erneut sehr viele Graugänse und Kraniche im Land. Ebenso sind die überdurchschnittlichen Beobachtungssummen für einen Januar von 18 Rohrdommeln, 95 Rotmilanen, 51 Wasserrallen, 9 Singdrosseln und die hohen Gesamtwintersummen(Jan., Feb.) von 15 Ohrentauchern, 25 Waldwasserläufern, 6 Zilpzalpen und 16 Mönchsgrasmücken sowie Januarbeobachtungen von einer Moorente, zwei Schwarzhalstauchern und einem Trupp von 110 Feldlerchen der milden Witterung zuzuschreiben. Zudem überwinterten vier Weißstörche und bereits ab Mitte Februar trafen die ersten Heimkehrer ein. Beachtliche Konzentrationen bildeten 326 Elstern sowie 2.000 Nebelkrähen jeweils an ihren Schlafplätzen, 88 Raufußbussarde in der Lenzer Wische und ein Trupp von 600 Goldammern. Winterliche Ausnahmegäste blieben aus. Erwähnenswert sind für den Februar die einzige Feststellung des Tannenhähers im gesamten Jahr und die einzige Schneeammer während des Winters und Heimzuges. Das Frühjahr startete im März und April mit überwiegend dem Durchschnitt entsprechenden Temperaturen. Der Mai fiel dann regional zwischen ein und zwei Grad zu warm aus. Das gesamte Frühjahr war jedoch viel zu trocken. Im März verlief das Vogelvorkommen ganz überwiegend im normalen Rahmen. Lediglich der erste Fischadler erschien recht früh(4.3.), 14 Sumpfohreulen bildeten eine große Gemeinschaft und Ende des Monats konnte als seltener Gast ein Sichler beobachtet werden. Deutliche Warmluftschübe Ende März und im ersten Aprildrittel gaben sicher den Ausschlag für ein besonders zeitiges Erscheinen der ersten Braunkehlchen(31.3.), Schreiadler(2.4.), Trauerschnäpper(3.4.), Nachtigall(4.4.), Waldlaubsänger(5.4.), Flussregenpfeifer(9.4.), Kuckuck (9.4.), Drosselrohrsänger(10.4), Baumfalke(11.4.), Zwergdommel(12.4.), Neuntöter und Gartengrasmücke(je 13.4.). Zudem lagen die Erstankünfte von Pirol(17.4.) und Grauschnäpper(21.4.) sehr früh. Besonders seltene Gäste waren im April ein Gänsegeier, ein Gleitaar(3. Nachweis) sowie ein zuvor in Polen rastender Krauskopfpelikan(3. Nachweis), der auf seinem weiteren Weg bis nach England verfolgt werden konnte, wo der Vogel sein sommerliches Ziel fand.Völlig unerwartet war der Nachweis des ersten Schneesperlings für Brandenburg und Berlin. Recht spät rasteten noch zwei Rothalsgänse(18.4.) und die Zahl der festgestellten Ringdrosseln lag erneut über dem Durchschnitt. Im Mai glückten weitere seltene Feststellungen von einer Carolinakrickente (3. Nachweis), einem Rallenreiher, einem weiteren Gänsegeier und Sichler, fünf Stelzenläufern, sechs Mornellregenpfeifern, zwei Doppelschnepfen, einem Thorshühnchen, einer Dreizehenmöwe, zwei Rotkopfwürgern und einem Grünlaubsänger. Zudem rasteten mehr Rotfußfalken und Sichelstrandläufer als üblich, während Weißflügel- und Weißbartseeschwalben in eher geringerer Zahl als in den letzten Jahren erschienen. Eher spät konnten noch die letz-
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