Heft 
(2019) 26
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minderung der Gelegegrößen der Erstbruten im selben Zeitraum lässt auf gleiche Ursachen für beide Entwicklungen schließen. Bei HAUPT( 1987) in Ost­brandenburg verringerte sich zwischen 1970 und 1983 neben den Ei- und Jungenzahlen beider Bru­ten auch der Anteil der Zweit-/ Spätbruten von 40% auf 8% und wird mit Änderungen der Landschafts­struktur und-nutzung erklärt. Das zeitweise geringe Zweitbrutaufkommen in meinem UG kann zumin­dest ab 2006 auch im Zusammenhang mit der hohen Prädationsrate durch den Waschbären ab dieser Zeit gesehen werden. Beispielsweise wurden 2006 19 von 20 und 2010 13 von 17 Erstbruten geplündert. 2007 kam es in 11 von 19 fertigen Nestern zur vorzeitigen Aufgabe der NK ohne die Ablage von Eiern. Wie die Gelegegrößen der Erstbruten, nahmen seit 2012 auch die Häufigkeit und der Anteil an Zweitbruten wieder zu und erreichten durchschnittlich 5,7 BP/ a

2012-2018*

Es ist weitgehend unklar, welche Umstände das jahrweise unterschiedlich häufige Zeitigen einer

Otis 26( 2019)

Zweitbrut auslösen. Überwiegend wird angenom­men, dass ein Zusammenhang mit einem frühen Zeitpunkt der Erstbrut besteht( siehe GLUTZ VON BLOTZHEIM 1993), was SCHNEIDER( 1960, 1982) jedoch ausschloss. Er vermutete eher innere Faktoren und hielt selbst eine reichliche Nahrungsverfügbarkeit für nicht relevant. Diese diskutiert hingegen THEL­LESEN( 2017) auf Grund seiner langjährigen Beob­achtungen als sehr wesentliche Voraussetzung für das Zustandekommen von Zweitbruten. Auch im vorliegenden Material finden sich Indizien, dass bei frühem Brutbeginn der Erstbrut hohe Zweitbruthäu­figkeiten auftreten können, etwa in den Jahren 1991, 1992, 2016 und 2017 nicht jedoch 1999, 2004, 2007 und 2018. Andererseits können auch bei sehr spätem Brutbeginn der Erstbrut hohe Zweitbrutzahlen fest­gestellt werden- wie in den Jahren 1987 und 1996 ( Abb. 15 und 17). Insofern scheint der Zeitpunkt des Brutbeginns der Erstbrut nur ein Umstand in einem komplexeren Faktorengefüge zu sein, der Zweitbru­

Tab. 5: Vergleich brutbiologischer Daten ausgewählter Langzeituntersuchungen am Star.

¹) Fortpflanzungsziffer= Jungenzahl pro alle begonnenen Bruten( JZ/ BPa),

2) Ausfliegerate= flügge gewordene Junge in Bezug zur Eizahl,

3) Bruterfolg= Jungenzahl in Bezug zur Eizahl zum Zeitpunkt der Beringung,

4) zwei Untersuchungszeiträume: 1970-1975/ 1977-1983.

Tab. 5: Comparison of breeding biological data of selected long term Starling studies.

1) Reproduction rate= Number of young of all broods begun( JZ/ BPa= No. of young/ all BPs),

2) fledging rate= fledged young in relation to number of eggs,

3) breeding success= Number of young in relation to number of eggs at time of ringing,

4)

two study periods: 1970-1975/ 1977-1983.

Quelle

Zeitraum

HUG( 2019)

THELLESEN( 2017)

SCHNEIDER( 1982)

HAUPT( 1987)

1987-2018

1971-2015

1951-1980

1970-19834)

Erstbrut

Gelegegröße

5,64

5,56

5,2

4,6/ 4,2

Jungenzahl

5,02

4,83

4,3

4,2/ 3,6

Fortpflanzungsziffer¹)

4,14

Schlupfrate

86,4%

Ausfliegerate²)

74,5%

Bruterfolg³)

79%

יייי

Zweitbrut

Gelegegröße

4,29

4,27

4,1

4,3/ 3,0

Jungenzahl

3,30

3,43

2,9

3,8/ 2,8

Fortpflanzungsziffer¹)

1,92

Schlupfrate

69,3%

Ausfliegerate²)

52,1%

Bruterfolg³)

62%