Heft 
(2019) 26
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92 Otis 26(2019) Kleinsäugern, bodengebundenen Käfern, Regen­würmern, Heuschrecken und anderen Wirbellosen durchgeführt. Bei den Kontrollen der Nisthilfen und beim Be­ringen wurden Gewölle gesammelt und mit Fundort und Datum gekennzeichnet. 122 Gewölle von 2018 wurden im März 2019 analysiert und die Nahrungs­anteile ermittelt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erfassung der Biotop- und Nutzungsstruktur, aber auch der Gefahrenquellen, um die Eignung ausge­wählter Standorte als Lebensraum für Steinkäuze zu bewerten. 5.6 Dokumentation Die Daten aller jemals im Projekt erfassten Stein­käuze sind in einer Access-Datenbank zusammen­geführt. Beginnend mit der Beringung werden die Ringnummern als Grunddaten aufgenommen. Je­der Standortwechsel und Wiederfund freilebender Vögel sowie die Ergebnisse der Nisthilfenkontrollen werden in der Datenbank erfasst. Zu allen Nisthil­fen werden Angaben zum Typ, Art der Anbringung und zum Standort dokumentiert. Ebenso werden die Standorte und die Belegung der Volieren erfasst. 6 Ergebnisse und Diskussion 6.1 Monitoring, Siedlungsdichte Die Ergebnisse der Rasterkartierungen in den Mo­naten Februar bis April sind aus Abb.  8 und Tab. 1 ersichtlich. Bei der Interpretation der Anzahl rufender Steinkäuze ist zu berücksichtigen, dass die Tiere nicht in jedem Fall auf die Klangattrappe antworten, so dass jeweils von einer Mindestzahl auszugehen ist. Andererseits ist nicht jeder Rufer ein revierhal­tendes Männchen, da auch Weibchen rufen, deren Rufe nicht immer leicht von Männchenrufen zu un­terscheiden sind. Eine Auswertung der Zufallsbeobachtungen, die bei ornitho.de eingetragen sind, erfolgte bisher noch nicht. Im Ergebnis der Rasterkartierung bis 2019 er­gibt sich derzeit eine Siedlungsdichte von 27 rufen­den Männchen auf einer Fläche von 110 km². Ein Vergleich mit anderen Steinkauzbeständen ist kaum möglich, da die Anzahl der vorhandenen Nisthilfen dabei eine große Rolle spielt und die Platzierung der Auswilderungsvolieren bisher noch den Besied­lungsraum umreißt. Zwischen Brutpaaren und Revieren muss unter­schieden werden. Bezogen auf die Brutpaare beträgt der Wert 0,1 pro km². S chönn et al.(1991) nennen Durchschnittswer­te zwischen 0,05 und 0,55 Brutpaaren pro km² bei Untersuchungsflächen zwischen 105–300 km². Bei M ebs & S cherzinger (2000) werden Dichteangaben für die Niederrheinische Bucht als Siedlungszent­rum von 12–21 Revieren auf 10 km² genannt. Die zusätzliche Beringung mit farbigen Kenn­ringen hat sich bewährt.So wurden mehrere Wieder­funde über Fotos nachgewiesen und Ringablesungen mit Spektiv waren möglich. Mit dem Einsatz von Wildkameras während der Auswilderungsphase sind ebenfalls Identifizierungen möglich. Erste Aus­wertungen werden in Kap. 6.4 dargestellt. Tab.  1: Anzahl der rufenden Steinkäuze bei Rasterkartierungen. Tab. 1: No. of calling Little Owls recorded by mapping. Jahr Maximalzahl der Rufer 2014 2015 2016 2017 2018 2019 9 22 20 19 25 27 6.2 Nisthilfen und Volieren Von 314 Nisthilfen wurden 2018 max. 50 von Stein­käuzen genutzt. Die geringe Nutzung ist mit der hohen Konzentration von Nisthilfen zu Beginn des Projekts begründet. Zu diesem Zeitpunkt fehlten ausreichende Kenntnisse zu den bevorzugten Stand­orten. Deshalb sollte ein Überangebot an Nisthilfen