Heft 
(2019) 26
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108 Otis 26(2019) stark von der Verfügbarkeit geeigneter Bäume be­einflusst. Im Land Brandenburg dominieren Kie­fernforste in allen Landesteilen die Baumbestände. Ein Baum, der die richtigen Eigenschaften bezüglich Standort, Nestdeckung und Nahrungsverfügbarkeit in der Umgebung für einen Fichtenkreuzschnabel hat, ist dadurch wahrscheinlicher eine Kiefer. Inter­essanterweise waren bei drei Brutpaaren die Nester in oder hinter einer Mistel versteckt gebaut worden. Der Grund dafür könnte zum Beispiel eine bessere Deckung des Nestes sein, denn die hiesigen Kiefern haben im Gegensatz zu Fichten oft lichte Kronen. In der uns zur Verfügung stehenden Literatur( M ünch 2003, G lutz von B lotzheim 1997, N ethersole -T homp ­son 1975) sind keine Hinweise auf dieses Verhalten beschrieben worden. Dennoch schreiben die Auto­ren, dass manche Nester frei angelegt sind und keine Deckung aufweisen. In G lutz von B lotzheim (1997) gibt es zudem den Hinweis, dass der Kernbeißer Coccothraustes coccothraustes sein Nest nicht selten in Misteln baut, welche eine gute Nestunterlage und frühzeitig Sichtschutz böten.Ähnliches könnte somit auch auf die Kreuzschnäbel zutreffen. Literatur ABBO(2001): Die Vogelwelt von Brandenburg und Berlin. Rangsdorf. C onstantine , M.& T he S ound A pproach (2006): The Sound Approach to birding. Poole. F ischer , S., G. M auersberger , H. S chielzeth & K.W itt (1992): Erster Brutnachweis des Bindenkreuzschnabels( Loxia leucoptera ) in Mitteleuropa. J. Ornithol. 133: 197–202. G lutz von B lotzheim , U. N.(Hrsg.)(1997): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Bd. 14/II.Wiesbaden. M artin , R., J. R ochefort , R. M undry & G. S egelbacher (2019): Delimitation of call types of Red Crossbill( Loxia curvi­rostra ) in the Western Palearctic. Écoscience 26: 177–194 DOI: 10.1080/11956860.2018.1564483 M ünch , H.(2003): Die Kreuzschnäbel. Hohenwarsleben. N ethersole -T hompson , D.(1975): Pine Crossbills. Berk­hamsted. N iethammer , G.(1937): Handbuch der deutschen Vogel­kunde, Bd. 1. Leipzig. N iethammer , G., H. K ramer & H. E. W olters (1964): Die Vö­gel Deutschlands: Artenliste. Frankfurt/M. R obb , M. S.(2000): Introduction to vocalizations of cross­bills in north-western Europe.Dutch Birding 22: 61–107. S chalow , H.(1919): Beiträge zur Vogelfauna der Mark Brandenburg. Berlin. S acher , T.& A. T orkler (2018): Das Auftreten des Kiefern­kreuzschnabels Loxia pytyopsittacus in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des Einflugs in den Jahren 2013/2014. Seltene Vögel in Deutschland 2016: 34 – 45. SVD& DDA- S tiftung V ogelmonitoring D eutschland (SVD) & D achverband D eutscher A vifaunisten (DDA)(Hrsg.) (2014): Atlas Deutscher Brutvogelarten. Münster. T hies , H.(1996): Zum Vorkommen des Fichtenkreuzschna­bels( Loxia curvirostra ) und anderer Loxia -Arten im Segeberger Forst 1970 –1995 mit besonderer Erörterung der Zugphänologie. Corax 16: 305 –334.