Heft 
(2019) 26
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114 Otis 26(2019) Erika-Hess-Stadion und Schönstedtstraße wiesen basische Werte zwischen 7,9(7,8) und 8,6(8,0) auf, mit einem Durchschnitt von 8,4(8,0). Im Gegensatz zur Wasseramsel hätte eine mögliche Azidität des Wassers für die Gebirgsstelze Motacilla cinerea ebenfalls eine Leitart von Fließgewässern und u. a. im nördlichen Berliner Panke-Abschnitt mehrfach als Brutvogel nachgewiesen( O tto 2010)  übrigens keine negativen Auswirkungen auf brutbiologische Parameter und Nestlingsgröße. Doch wird disku­tiert, ob gleichzeitiger Ca-Mangel in saurem Wasser möglicherweise für die in solchen Fällen bei beiden Arten nachgewiesene Tarsus-Verkürzung verant­wortlich ist( T yler & O rmerod 1991). Anders als die Wuhle bietet die Panke in dem bezeichneten Bereich mit mehreren Brücken und Metallröhren in den Spundwänden der Wasseramsel offenbar auch aus­reichende Schlafplatzmöglichkeiten. Die zwei am 7. bzw. 8. November 2017 an der Panke erneut beobachteten Wasseramselweibchen hielten bis in den Februar 2018 hinein jeweils ein bestimmtes Revier besetzt: XRYP einen ca. 170 m langen Panke-Streifen Chausseestraße bis Erika­Hess-Eisstadion und XYYP ein ca. 250 bis 300 m langes Teilstück Wiesenstraße bis Schönstedtstraße. In letzterem Panke-Abschnitt(nördlich bis Bad­straße) konnte bis zum 17. März 2018 ebenfalls die männliche Wasseramsel wiederholt beobachtet wer­den. Zwischenzeitlich wurde sie am 9.1.18 auch an der Brücke Ossietzkystraße gesehen(Entfernung ca. 4 km). Um zwischen diesen beiden Bereichen wech­seln zu können, müssen wegen teilweise verdolter Flussabschnitte auch Siedlungsgebiete überflogen werden. Wechsel über das eigene Territorium hin­aus z. B. zwecks Nahrungssuche wurden wiederholt beobachtet sowie auch eine gewisse Lockerung der Reviergrenzen bei Wasserhochständen(besonders relevant für XRYP, wenn dieFußstege überspült waren). Aus unersichtlichen Gründen wechselten XRYP und XYYP Ende Februar ihre Reviere für die Dauer ihres weiteren Aufenthaltes. Dank ihrer indi­viduellen(Farbring-)Signatur konnte nachgewiesen werden, dass XRYP sich von nun an in einem ca. 550 m langen Pankeabschnitt zwischen Wiesenstra­ße und Badstraße aufhielt und auch XYYP ein neu­es Revier zwischen Gerichtstraße und Pankstraße bezogen hatte mit einer Längenausdehnung von ca. 150 m. Die Winterterritorialität von Wasseramseln an geeigneten Fließgewässern, auch in vergleich­barer knapper Längenausdehnung als mögliches Abb. 5: Cinclus c. cinclus XRYP auf Beute wartend, Panke/ Berlin-Wedding, 20.03.2018. Foto: H.-J. Eilts. Fig. 5 : Cinclus c. cinclus XRYP waiting for prey, Panke/ Berlin-Wedding, 20.03.2018.