Heft 
(2020) 27
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Haupt& Mädlow : Avifaunistischer Jahresbericht 2017 5 Steinadler. Ebenso waren die Sommerfeststellungen je einer Wasseramsel im Juli und August bemerkens­wert. Neben einer neuen Höchstzahl von 232 Kolben­enten auf den Peitzer Teichen prägten besonders die guten Rastzahlen der Limikolen in den Überschwem­mungsflächen das einsetzende Wegzuggeschehen im Juli und August. Neben Nachweisen von Teich­wasserläufer, Thorshühnchen und Doppelschnepfe konnte mit 18 Mornellregenpfeifer auch der bisher zweitgrößte Wegzugtrupp beobachtet werden. Dane­ben erschienen im August noch ein weiterer Schlan­genadler, der bis in den September blieb sowie eine Schwalbenmöwe(7. Nachweis). Große Rasttrupps bildeten 141 Weißstörche und 80 Bienenfresser. Im Herbst entsprach die Witterung im Sep­tember überwiegend den langjährigen Werten. Der Oktober war dann jedoch um zwei Grad zu warm, deutlich niederschlagsreicher als üblich und an mehreren Tagen recht stürmisch. Im November lag die Temperatur um ein Grad über dem Mittel und etwas Regen an vielen Tagen sorgte für ein leichtes Übersoll an Niederschlag. Ungewöhnlich waren für den gesamten Herbst nur sehr wenige Tage mit le­diglich leichtem Nachtfrost. Bemerkenswert waren im September je ein Rast­trupp von sieben Moorenten und 12 Eiderenten, ein über Brandenburg ziehender besenderter Hybrid Schrei- x Schelladler(dem im Oktober ein weiterer folgte), der beeindruckende Nachweis eines Atlan­tiksturmtauchers(2. Nachweis) und gleich drei Be­obachtungen des Gelbbrauen-Laubsängers Ende des Monats. Im Oktober gab es besonders starkes Tag­zuggeschehen am 7.10. und 30./31.10. Des Weiteren konzentrierte sich die hohe Zahl von 600 Nilgänsen in den Kiesseen Mühlberg, und während der landes­weiten Erfassung des Kranichrastbestandes konn­ten Ende Oktober insgesamt 110.000 Vögel an den Schlafpätzen gezählt werden.Anfang Oktober glück­ten die seltenen Feststellungen eines Gleitaars(5. Nachweis), einer weiteren Schwalbenmöwe(8. Nach­weis) und eines Strandpiepers, während eine leider unbestimmte Raubmöwe am Ende des Monats der einzige Vogel dieser Artengruppe in diesem Jahr war. Zeitlich recht spät lagen die Feststellungen von Raub­seeschwalbe(6.10.), Grauschnäpper(11.10.), Fluss­regenpfeifer(15.10.), Sichelstrandläufer(17.10.) und Küstenseeschwalbe(27.10.). Auffallend zahlen­stark gestaltete sich in diesem Herbst das Auftreten von Fichtenkreuzschnabel und Taigabirkenzeisig, in deren Gefolge im November auch ein Bindenkreuz­schnabel(9. Nachweis) und ein Polarbirkenzeisig(6. Nachweis) festgestellt werden konnten. Interessante Nachweise glückten im November weiterhin von ei­nen Taigazilpzalp(7. Nachweis), erstmals seit 2013 wieder einer Ohrenlerche, der einzigen Spornammer des Jahres und von einem Eistaucher. Eine große An­sammlung bildeten 2.700 Krickenten auf den Linu­mer Teichen. Der beginnende Winter war im Dezember et­was über zwei Grad zu warm. Lediglich schwachen Nachtfrost gab es an einem Drittel der Tage, Dauer­frost blieb vollständig aus und es fiel etwas weniger Niederschlag als üblich. Durch das milde Winterwetter verblieben über­durchschnittlich viele Schnatter-, Pfeif-, Krick- und Löffelenten sowie Kiebitze und Hohltauben im Gebiet. Auch die Beobachtungssummen von 19 Schwarzhalstauchern, 25 Waldschnepfen, 23 Bekassi­nen, 117 Rotmilanen und 124 Bachstelzen lagen für einen Dezember sehr hoch und waren der milden Witterung zu verdanken. Dasselbe gilt für die selte­nen Dezembernachweise von zwei Rohrweihen, einer Beutelmeise, drei Schwarzkehlchen und einem Stein­schmätzer. An seltenen Gästen konnten noch je ein weiterer Bindenkreuzschnabel(10. Nachweis) und Polarbirkenzeisig(7. Nachweis) beobachtet werden. Spezieller Teil Auerhuhn Tetrao urogallus : Der Sommerbestand im Lausitzer Auswilderungsgebiet wurde auf 100 Tiere geschätzt.Von 82 anhand von Federfunden genetisch analysierten Vögeln waren 16 ausgesetzte Tiere,66 waren im Freiland in der Lausitz erbrütete Jungvögel(A.Zimmermann). Rebhuhn Perdix perdix : Meldungen vor allem aus dem Havelland, ansonsten vereinzelt aus den Kreisen PR, OPR, UM, B, PM, TF, LOS, MOL, SPN und EE. Brut: zwei flächenbezogene Angaben: 5 Rev./34,5 km 2 Tagebau Welzow-Süd/SPN, wie 2016(RB., A.Günther)* mind. 5 Rev. Garlitzer Wiesen/HVL(R.Schneider u. a.). Dort auch der einzige Brutnachweis: 18./21.Jul 1 Paar mit 11 pulli(P.Block). Trupps ab 8 Ex.(ohne Fam. mit nichtflüggen juv.): 10.Jan 10 Garlitzer Wiesen/ HVL(A.Eisenberg)* 23.Jan 12 Kippe Kleinleipisch/EE(F.Raden)* 15.Aug 8 Ratzdorf/LOS(P.Schauermann)* 19.Aug 10