Heft 
(2020) 27
Seite
59
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Möckel& Raden: Verbreitung und Lebensraum des Sperlingskauzes im Süden Brandenburgs 59 Abb. 1: Weiblicher Sperlingskauz in der Nähe seiner Brut­höhle(Tschischerasche Berge bei Gorden, 08.06.2010). Female Pygmy Owl Glaucidium passerinum in the vicin­ity of its nesting hole(Tschischerasche mountains near Gorden). Foto: G. Walczak. Abb. 2: Fast flügger Jungvogel schaut aus der Bruthöhle (Tschischerasche Berge bei Gorden, 08.06.2010) . An almost fledged young bird peers out of the nesting hole (Tschischerasche mountains near Gorden). Foto: G. Wal­czak. Von April bis Juni wurde nach Bruten gesucht. Da­bei kam es in Erfolg versprechenden Bereichen auch zum Einsatz einer Klangattrappe. Abgespielt wurde dabei der monotone Frühjahrsgesang des Männ­chens, nicht dieTonleiter, welche im Herbst von beiden Geschlechtern vorgetragen wird. Die standardisierte Erhebung in der Rochau­er Heide erfolgte letztmalig im Frühjahr 2009. Ab 2010 blieb es bei stichprobenartigen Kontrollen des Waldgebietes. Der Aufwand für die Suche schwank­te dabei von Jahr zu Jahr stark. Erst die Erhebung im Frühjahr 2017 erlaubt wieder einen unmittelba­ren Vergleich. Nun erfolgte dasVerhören zwischen dem 15. Februar und 11. März durch 16 abendliche Einsätze bei geeignetem Wetter. Dazu wurde jeweils ein Teil der Rochauer Heide etwa zwei Stunden lang bis zum Einbruch der Dunkelheit zu Fuß begangen. Eine Klangattrappe kam wie zuvor nicht zum Ein­satz. Wurde eine Bruthöhle des Sperlingskauzes ge­funden, setzte dort eine verstärkte Beobachtungstä­tigkeit bis zum Ausfliegen der Jungvögel ein(Abb. 2). Meist erfolgte dabei eine Höhleninspektion mittels Endoskop. Dennoch war es nicht immer möglich, die Anzahl der Jungvögel exakt zu bestimmen. Meist wurde versucht, die Altvögel zur Berin­gung mit Hilfe eines vor dem Höhlenbaum aufge­stellten Japannetzes zu fangen. Gelang dies, erhielten die Altvögel einen Fußring der Vogelwarte Hidden­see. Zur Beringung von Nestlingen kam es nicht. 2.2 Wälder der Niederlausitz außerhalb der Rochauer Heide Bald nach Beginn der Studie in der Rochauer Hei­de wurde der Sperlingskauz auch in benachbarten Waldungen bestätigt. Eine standardisierte Erhe­bung war hier personell nicht abzusichern. Reali­siert wurden ab 1995 stichprobenartige Kontrollen. Diese konzentrierten sich auf die westliche Nieder­lausitz(Abb. 3). Lediglich im Frühjahr 2006 wurden vom Erstautor verstärkt auch Wälder der östlichen Niederlausitz einbezogen. Die Suche begann zur Frühjahrsbalz(Februar/März) durch Befahren der Wälder mit dem Auto. Bei zahlreichen Stopps ab zwei Stunden vor Einbruch der Dunkelheit wurde versucht, an windarmen, trockenen Abenden die Art akustisch zu orten. Im Frühjahr wurde auch außerhalb der Ro­chauer Heide stichprobenartig nach Bruten gesucht. Auf Grund der Ausdehnung der Wälder dürften die meisten übersehen worden sein. Das Ergebnis ver­körpert damit den Mindestbestand der Art. Auch konnten nicht alle Wälder in einer Saison bearbei­tet werden. Die Schwerpunkte wechselten von Jahr zu Jahr. Das Vorgehen nach dem Fund einer Brut ist dem in der Rochauer Heide vergleichbar. Parallel dazu wurden Nachweise weiterer Orni­thologen gesammelt. Ab dem Jahr 2011 wurde dazu auch die internetbasierte Beobachtungsplattform www.ornitho.de genutzt.